Das Museum des Körpers: Eintritt frei!

Autor*in
Paxton, Jennifer Z.
ISBN
978-3-7913-7529-8
Übersetzer*in
Löwenberg, Ute
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Wiedemann, Katy
Seitenanzahl
112
Verlag
Prestel
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
München
Reihe
Eintritt frei!
Jahr
2022
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
28,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Eintrittskarte gekauft? Dann hinein ins Vergnügen des Museums. Moment! Für dieses Museum wird überhaupt kein Eintritt verlangt – lediglich das großformatige Sachbilderbuch muss aufgeschlagen werden.

Beurteilungstext

Kaum zu glauben, wie faszinierend der menschliche Körper ist! Alles harmoniert, alles funktioniert und ist bis ins Kleinste miteinander abgestimmt und verzahnt. Dieses Buch nimmt mit auf Museumstour durch den menschlichen Körper und seine verblüffenden Funktionsweisen. Dazu gibt es im Sachbilderbuch, welches den Museumsbesuch sehr gut zu imitieren versucht, insgesamt sechs Säle. Beginnend bei Saal 1, in welchem das Skelett- und Muskelsystem kennengelernt werden kann, kann sich durch den Saal des Herz-Kreislaufsystems, den des Verdauungs- und Harnsystems, den des Nervensystems und der Sinnesorgane, den des Immun- und Lymphsystems sowie den des Hormon- und Fortpflanzungssystems geschlängelt werden. Beim „Betreten“ des Saals wird auf der Doppelseite beschrieben, worum es sich bei diesem Teil des Körpers genau handelt. Ein Torso oder eine partiell scheinbar durchsichte Abbildung eines Menschen verdeutlicht visuell, was in diesem Saal erfahrbar werden wird. Alle Säle sind nochmals in Unterkategorien gegliedert. Dabei wird auf der linken Hälfte der Doppelseite jeweils mit der Überschrift präsentiert, was zu sehen und zu entdecken ist. Darauf folgt eine recht ausführliche Erklärung des Organs, dessen Funktionsweise sowie Beschaffenheit und Besonderheit. Im unteren Teil der Seite ist das Verzeichnis zur Abbildung, welche sich jeweils auf der rechten Hälfe der Doppelseite befindet und logisch mit Zahlen sowie Buchstaben beschriftet ist. Wer das Buch schließt und so das Museum verlässt, kann eine Menge mehr über sich und seinen Körper wissen, als er es zuvor tat…
Dieses großformatige Sachbilderbuch lädt zum Rundgang ins Museum ein. Zu jeder Zeit und wann immer es der Rezipient*in beliebt. Es holt am Eingang des Museums ab, führt durch selbiges, leitet am Schluss nochmal durch die Museumsbibliothek und stellt die Kuratorinnen knapp vor. Damit bleibt es dem nachzuempfindenden Museumsbesuch sehr gut treu. Die umfangreichen Texte des Buches sind sachlogisch geschrieben und nachvollziehbar. Sie lassen sich flüssig vorlesen und versuchen alle aufkommenden Fragen zu beantworten. Sämtliche Teile des Körpers sind in Deutsch sowie Latein beschriftet. Besonders faszinierend sind die Illustrationen des Buches. Sie sind realitätstreu und wissenschaftlich gezeichnet. Dabei sticht jedoch nicht minder ihre Ästhetik hervor. Die amerikanische Illustratorin nutzt Tusche sowie Aquarellfarben und arbeitet damit auf faszinierende Weise winzige Details hervorragend heraus. Zwar ist es für die Betrachter*in bisweilen schwer, genau zu erkennen, was beschrieben ist, doch das liegt vermutlich eher an der Komplexität der Funktionsweise des Körpers als an der Fertigkeit der Illustratorin. So ist bspw. die Beanspruchung der einzelnen Gesichtsmuskelstränge kaum voneinander zu unterscheiden, obgleich es erkennbar sein sollte. Insgesamt handelt es sich um ein beeindruckendes Sachbilderbuch, welches unglaublich zum Staunen bringt und für die Funktionsweise des menschlichen Körpers begeistert – womit die Autorin ihr erklärtes Ziel vollumfänglich erreicht. Es ist für den Einsatz im schulischen Kontext sowie in Freizeiteinrichtungen sehr gut geeignet. Zudem kann dieser literarische Museumsbesuch auch erwachsene Besucher über die Maßen fesseln.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Thekla Mayerhofer; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 08.03.2023