Das Mädchen Wadjda

Schlagwörter

• Gender/Geschlecht
• Religion

Teaser

Wadjda AL Safan, Tochter einer streng gläubigen islamischen Familie aus Riad, sehnt sich nach dem Besitz eines grünen Fahrrads, das sie in einem Spielwarengeschäft gesehen hat. Sie setzt alles daran, Geld zu verdienen, um sich dieses Rad kaufen zu können. Die religiösen Gesetze stehen ihr so ziemlich bei aller Aktivität im Wege, sodass sie sich entschließt, mit Eifer den Koranrezitationswettbewerb in der Schule zu gewinnen. Ihre Lehrerinnen sind überrascht von dem Gesinnungswandel der Wadjda.

Beurteilungstext

Ergänzend zu dem von Hayfa Al Mansour erstellten Aufsehen erregten Film über das Leben der 10-jährigen Wadjda verfasst sie dieses erste Kinder- und Jugendbuch. Durch die sehr anschauliche und in spannender, jugendgemäßer Sprache geschriebene Erzählung führt die Verfasserin ihre Leser ein in einen in jeder Hinsicht von religiösen, islamischen Gesetzen bestimmten Lebensalltag. Strenger Kleiderzwang, strenge Trennung von Jungen und Mädchen im täglichen Umgang, Reinigungsgebote und Frömmigkeitszeichen in vielfältiger Form sind einige der angesprochenen Themen.
In dieser Umgebung eckt Wadjda immer wieder an und gilt in der Schule als Rebellin. Um ihren Traum, das grüne Fahrrad zu besitzen, was für ein islamisches Mädchen ohnehin unmöglich ist, geht sie auf das Angebot ein, den Koranrezitationswettbewerb zu gewinnen, für den hohes Preisgeld ausgesetzt ist. Sie beugt sich allen religiösen Bestimmungen, wird für die Bekehrung von der Direktorin Ms Hussa gelobt und gewinnt den Wettbewerb. Das ist alles sehr spannend, wie auch mit erleben zu können, wie ihr Vater zum Leidwesen der Mutter eine zweite Frau heiratet, was ja im Islam möglich ist.
Wer strenge islamische Lebensformen kennen lernen möchte, findet in diesem sehr lesenswerten Buch reichlich Beispiele dafür.