Das Mädchen am Rande der Stadt

Schlagwörter

• Arbeitswelt
• Emanzipation

Teaser

Hanli ist 12 Jahre alt, als sie aus ihrem Heimatdorf in den Bergen zu ihren Eltern nach Peking reist. Sie will eine gute Schule besuchen. Doch das ist alles andere als selbstverständlich in einer Welt, wo sie Kind 2. Klasse ist, Tochter einer Wanderarbeiterfamilie.

Beurteilungstext

Um im modernen China als Kind einer Wanderarbeiterfamilie zu einer guten Ausbildung zu kommen, bedarf es Mut, Fleiß, eine große Portion Glück und Durchhaltevermögen.
Das alles hat Hanli, als sie nach 7 jähriger Wartezeit gemeinsam mit ihrem Freund Wen- Dong zu ihren Eltern nach Peking aufbricht. Dort angekommen ist sie begeistert vom Glanz der großen Stadt. Doch schon auf der Fahrt zur Wohnung ihrer Eltern muss sie erkennen, dass dies alles nichts mit ihrem Leben zu tun hat. Ihre Eltern leben in einem elenden Haus am Rande der Stadt. Vom großen Glanz des Aufschwungs bekommen sie nichts ab. Kämpferisch und fleißig versuchen sie alles, um an eine bessere Schule zu kommen. Wen Dong gelingt es nicht und er beginnt in einer Fabrik zu arbeiten. Dort wird er hemmungslos ausgebeutet. Hanli kann die Zugangskriterien für die höhere Schule erlangen, Dank auch der unsäglichen Anstrengung ihrer Eltern. Dort hat sie immer wieder mit Diskriminierung zu kämpfen. Wer nichts hat ist nichts wert. Aber Hanlis Kampfgeist siegt. Sie weiß, dass sie wertvoll ist, wie all die anderen in ihrer Klasse auch. Am Ende des Schuljahres wird ihr Gedicht verlesen, wo sie sich stolz zu ihren Wurzeln bekennt. Dass verändert die Haltung in den Köpfen ihrer Klassenkameraden.
Zugleich entscheidet sich Wen Dong sich auf ein Fernstudium zum Anwalt vorzubereiten und gemeinsam mit vielen seiner Kollegen, sich gegen die Ausbeutung zu wehren.
In diesem Buch erfährt der Leser über die Einzelschicksale viel über die 2 Klassen- Gesellschaft in China, das ungerechte Bildungssystem und die katastrophalen Arbeitsbedingungen Vieler, die den Reichtum weniger schaffen. Für Jugendliche, die davon träumen, einmal in dieses Land zu reisen, ist es sehr interessant, hinter die Kulissen des Wirtschaftswunders zu schauen. Die Courage und der Kampfeswille der beiden Helden ist beeindruckend. Die Sprache ist klar und gut zu lesen. Das Buch ist durchaus als Klassenlesestoff geeignet.