Das Lied des Schweigens

Autor*in
Elfberg, Ingrid
ISBN
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
411
Verlag
Gattung
Krimi
Ort
Berlin
Jahr
2011
Lesealter
16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
9,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Kann es etwas schlimmeres für eine Mutter geben, als sich schuldig an dem Unglück zu fühlen, dass ihrem Kind widerfahren ist? Wie fühlt man sich? Wie geht man mit diesem Schuldgefühl um? Und was tut man, wenn der Schuldige noch auf freiem Fuß ist? Natürlich, man tut alles, denn gibt es etwas stärkeres als Mutterliebe? Um Antworten auf diese Fragen zu bekommen, ist „Das Lied des Schweigens“ das richtige Buch. Ein packender Thriller über Kindesmissbrauch, der eine ganze Familie kaputt macht.

Beurteilungstext

In dem Buch „Das Lied des Schweigens“ geht es um den kleinen Sebastian, der mit gerade mal zwei Jahren entführt und missbraucht wird. Seine Mutter Eva macht sich sehr große Vorwürfe. Sie hatte ihn doch nur maximal zehn Minuten aus den Augen gelassen. Wenige Monate später wird der vermeintliche Täter verurteilt und weggesperrt. Alle sind erleichtert,endlich ist die Gefahr vorbei. Alle außer Eva. Den ein Brief des Täters, er sei unschuldig, gepaart mit einigen wahgemütigen Indizien, verunsichern sie zutiefst. Doch keiner glaubt ihr. Alle halten ihr Verhalten lächerlich, schieben alles auf ihre psychische Instabilität. So geht Eva alleine auf Spurensuche, trifft auf unerwartete Erkenntnisse und wird am Ende selbst zur Täterin.
Dieses Buch hat mich sehr berührt und uneingeschränkt überzeugt. Evas schwierige Situation, die Gefühle von Sebastian, aber auch die kranken Vorstellungen des Vergewaltigers werden sehr gut, unabhängig voneinander und anschaulich geschildert. Allgemein ist das Buch sehr bildlich geschrieben und somit nichts für jemanden, dem das vielleicht zu nahe geht. Die Autorin verpackt dieses doch schwierige und emotionale Thema genau richtig. Direkt, offen und ehrlich ohne Schnörkel und Schonung. Der Leser soll sich dem Thema Kindesmissbrauch annehmen. Das gelingt ihr sehr gut. Manche Kapitel sind aus der Sicht des Vergewaltigers geschrieben, in denen er seine Wünsche äußert und seine verzerrte Wahrnehmung von Kindern und der Sexualität. Diese kurzen Einschiebungen geben dem Roman noch einmal zusätzlich Spannung, da man unbedingt wissen will, wer dem armen Kind das angetan hat und ob er es schafft noch einmal seine Phantasien aus zu leben. Doch die Spannung bleibt bis zuletzt erhalten. Ein wirklich sehr empfehlenswertes Buch für alle die es mitreißend, in jeder Hinsicht, mögen.

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Diese Rezension wurde verfasst von sb.
Veröffentlicht am 01.01.2010