Das Leben ist kurz, iss den Nachtisch zuerst

Autor*in
Mass, Wendy
ISBN
978-3-570-13718-5
Übersetzer*in
Küper, Barbara
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
350
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2009
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Jeremy wird bald 13 Jahre alt. Von seinem verstorbenem Vater wird ihm eine geheimnisvolle Kassette überbracht. Sie trägt die Aufschrift. "Der Sinn des Lebens- für Jeremy Fink. Zu öffnen an seinem 13.Geburtstag:" Nur, die Kassette hat vier Schlösser und keine Schlüssel. Mit seiner Freundin Lizzy beginnt er die fast aussichtslose Suche.

Beurteilungstext

Und so geht sie los, die Suche nach dem Sinn des Lebens oder nach den verschollenen Schlüsseln. Jeremy ist ein kleiner Schisser, der nicht alleine U-Bahn fahren mag (und das in New York) und auch sonst eher für Sicherheit ist. Er ist ein gemütlicher Junge. Lizzy ist das glatte Gegenteil, ihr ist kein Abenteuer zu groß und so kann die Schlüsseljagd beginnen. Flohmärkte und Trödelläden bringen keinen Erfolg. Aber da gab es ja noch den Freund des Vaters, der die Schlüssel verbaselt hat und aus seinem Büro ausgezogen ist. Da müssen sie einfach liegen. Nur so einfach ist es in der videoüberwachten Welt von heute nicht mehr, dass man unentdeckt in einer fremden Wohnung Schlüssel suchen kann. Nun sind sie dran, wie peinlich, sie sollen Sozialstunden ableisten. Entweder Müll sammeln im Central Park oder bei einem Antiquitätenhändler die Stunden abdienen. Die Wahl fällt den beiden nicht schwer und sie landen beim alten Herrn Oswaldt. Ihre Aufgabe ist genauso ungewöhnlich wie die Limousine mit Chauffeur, die sie abholt. Sie müssen Sachen zurückbringen, die die ehemaligen Besitzer als Kinder ins Pfandleihhaus gebracht haben. Eine schöne Idee, bei der sich ganze Lebensläufe wiederfinden lassen. Es ist nicht schwer zu erraten, dass diese ganzen Lebensgeschichten, die sich an den in der Jugend versetzten Sachen entspinnen, auch immer die Frage nach dem Sinn des Lebens berühren. Am Ende gelingt es den beiden fast schon Jugendlichen, die Schlüssel zu finden und sie stehen einer großartig inszenierten Geschichte der Erwachsenen gegenüber. Alles, aber auch alles war geplant, nur der Inhalt der Kassette, ein Brief seines Vaters ist wirklich echt.
Nach der Devise seines Vaters: "Das Leben ist kurz, iss den Nachtisch zuerst" , lebt auch Jeremy. Er isst im Prinzip nur Nachtisch. Über 350 Seiten wird die Suche begleitet von Erdnussbutter- Sandwich und allen möglichen Süßigkeitenbergen, die der Protagonist unentwegt in sich hineinstopft. Leider hat der deutsche Leser nicht so den wirklichen Zugang zu den genannten Marken, die amerikanische Kinder wahrscheinlich schon in die Wiege gelegt bekommen. Man freut sich immer, wenn mal wieder ein Snickers vorkommt, da weiß man jedenfalls wie es schmeckt. Vielleicht ist es aber auch gut so, da man nicht ständig geneigt ist, gleich Heißhunger auf die jeweiligen Teile zu entwickeln. Schluss, jetzt wieder zu Wichtigerem. Die Autorin schreibt locker und unkompliziert von der wichtigen Frage, warum sind wir eigentlich hier auf der Erde. Die Geschichte hat viele verschiedene Ansätze der Betrachtung. Mal geht es in die spirituelle Richtung, mal in die wissenschaftliche, aber entscheidend ist doch, was der Einzelne sich zur Aufgabe macht und dazu gibt es so viel schöne Beispiele, dass man sich gerne weiter mit der Frage nach dem Sinn des Lebens beschäftigen möchte.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von WB.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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