Das Lämmchen und der Wolf

Autor*in
Abrahamina, Ofelia
ISBN
978-3-939465-48-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Nitsche, Kathrin
Seitenanzahl
46
Verlag
amicus
Gattung
Märchen/Fabel/Sage
Ort
Kronach
Jahr
2009
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
19,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das Lämmchen Felinchen lebt auf einem Bauernhof. Es möchte jedoch mehr sehen von der Welt, so wie der Schmetterling. Als der Wolf verspricht, ihr den Wald zu zeigen, vergißt sie die Warnungen der erfahrenen Schafe und geht mit. Sie bringt ihm die Hühner vom Hof und glaubt, einen Freund zu haben. Bald muss sie erkennen, dass der Wolf böse ist und entkommt ihm nur mit einer List. Nun weiß sie, dass es gut ist, auf die Erfahrungen der Alten zu hören. Sie hat allerdings auch den Wald gesehen!

Beurteilungstext

Eigene Erfahrungen zu sammeln und die Ratschläge der Erwachsenen annehmen, ist manchmal ein unüberbrückbarer Gegensatz.
So geht es auch dem Lämmchen Felinchen. Die klugen Schafe warnen es vor den Gefahren des Waldes und vorm Wolf. Aber der ist doch gang freundlich! Das Lämmchen muss erkennen, dass nicht immer alles so ist, wie es scheint. Diese Einsicht bezahlt es fast mit seinem Leben. Nur eine List seinerseits kann das Unheil abwenden. Um so größer ist die Überzeugungskraft Felinchens, als es selbst ein erfahrenes Schaf ist und die Lämmchen vor den drohenden Gefahren warnt. Sie hat den Wolf erlebt.
Kinder erhalten mit dieser Geschichte verschiedene Botschaften. Zum einen ist eine gewisse Vorsicht im Leben und vor allem ein wenig gesundes Misstrauen angebracht. Zum anderen muss man auch mal was ausprobieren, wenn es einen so sehr wichtig ist. Und wichtig war es dem Lämmchen, mehr zu kennen als seinen Hof. Wichtig ist, dass sich Felinchen nicht in ihr Schicksal ergeben hat, sondern nach einem Weg gesucht hat, vom bösen Wolf weg zu kommen. Dabei war ihre Erfahrung hilfreich, dass der Wolf sie zur Futterbeschaffung benutzt hat und dass sie bei den Menschen sicher Schutz findet, wenn sie es bis dort hin schafft. Es wenig Klugheit, viel Mut und Zuversicht waren jedoch auch von Nöten, den Wolf zu täuschen und aus seinen Klauen zu entkommen. Aber es geht. Das scheinbar absolut unterlegene Lämmchen konnte sich aus eigener Kraft retten.
Die Autorin macht mit ihrer Geschichte deutlich, wie wichtig es ist, an sich selbst zu glauben und die Hoffnung nicht zu verlieren. Das sind zwei starke Triebkräfte, um mit schwierigen oder auch scheinbar ausweglosen Situationen zurecht zu kommen. Anders als in anderen Märchen geschieht hier kein Wunder. Die Rettung gelingt allein aus der Kraft und Klugheit des Lämmchens selbst. Darum tue ich mich auch ein wenig schwer mit der Bezeichnung autobiografisches Märchen.
Das Buch ist im klassischen A4 Bilderbuchquerformat gestaltet. Die linke Seite ist dem Text in wunderbar großer Bilderbuchschrift vorbehalten. Rechts sind einfache Aquarellzeichnungen in sehr sanften warmen Tönen. Die Bilder unterstreichen die Geschichte, sind jedoch nicht so beeindruckend, dass sie ablenken.
Das Buch ist durchaus für eine Lesung im Kindergarten geeignet.

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Diese Rezension wurde verfasst von KOST.
Veröffentlicht am 01.01.2010