Das Kreuz mit der Schrift

Autor*in
Rundfunk, Bayrischer
ISBN
978-3-12-554622-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
2
Verlag
Klett
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2009
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
19,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die beiden DVDs enthalten die sechs Folgen der Fernsehserie “Das Kreuz mit der Schrift”.

Beurteilungstext

Immerwieder zeigen sich Menschen überrascht, wenn sie erfahren, wie viele funktionale Analphabeten es in Deutschland gibt. Menschen, die durch unser Schulsystem gegangen sind, ohne richtig lesen und schreiben gelernt zu haben und die dann im Berufsleben mit enormen Behinderungen umgehen müssen. Die Fernseh- Serie zeigt am Beispiel von Männern und Frauen unterschiedlicher Alter und gesellschaftlicher Stellungen, wie es kommen kann, dass jemand das Lesen und Schreiben nicht erlernen kann, welche Probleme deshalb im Alltag entstehen und welche Hilfe es gibt. Dabei wird ein großer Kreis von Zuschauern angesprochen. Denn neben den Betroffenen gibt es Familienmitglieder, Berufskollegen, Nachbarn, Verantwortliche auf Ämtern und viele andere, die vom Problem ebenfalls betroffen sind.
Die professionell gestaltete Serie im Stil einer Soap zeigt sehr interessante Figuren: Die Mutti, deren Kind in die Schule kommt und sich aufs Lesen- Lernen freut, den staffällig gewordenen Mann, den Behinderten, die geheimnisvolle Geliebte, den immer fröhlichen Ehemann, das Immigrantenmädchen und den Star. Sie alle werden als Identifikationsfiguren gezeichnet und damit ein breites Publikum angesprochen. Immer wieder wird gezeigt, wie sehr jeder der Betroffenen bemüht ist, sein Schwäche vor anderen zu verstecken und wie peinlich “Enttarnungen” verlaufen. Dramatisch zugespitzt entwickeln sich Missverständnisse, die zu tiefen persönlichen Krisen führen. Auf vielfältige Weise wird gezeigt, wie es zum Analphabetismus kommen konnte. Dabei entsteht ein glaubhaftes Figurenumfeld mit einem Bedingungsgefüge, bei dem niemandem der Schwarze Peter zugeschoben wird. Die Filmemacher können für sich beanspruchen, dass sie manches Klischee vermeiden, über das man sonst in der Fernsehwelt den Kopf schüttelt. Zum Beispiel wird Rauchen nicht positiv dargestellt. Oder Frauen leisten harte Arbeit.
Dass für das Problem ein Lösungsweg aufgezeigt wird, der in der Realität sicher nicht für alle Analphabeten zu beschreiten ist, macht die Darstellung nicht unrealistisch. Denn das vordergründige Anliegen ist Aufklärung und Bruch mit Vorurteilen. Und diese Anliegen wird in wunderbarer Weise erreicht.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von T-Jt.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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