Das komische Gefühl

Schlagwörter

• Angst
• Gefühle
• Gewalt
• Kindheit
• Sexualität
• Streit/Konflikt

Teaser

Das komische Gefühl - es ist plötzlich da. Bei Nacht, bei der Begnung mit fremden Personen, die dir zunahe treten oder dich sogar ungefragt berühren. Wie fühlt sich dieses Gefühl an und was ist zu tun, wenn man ein solches Gefühl empfindet? "Nein! Ich will das nicht. Hör auf! Lass sein!" lautet das Motto dieses Buches. Empowerment für Kinder, die lernen Grenzen zu setzen und sich vor Übergriffen zu schützen.

Beurteilungstext

Mit dem knallgelben Layout ist dieses Buch ein richtiger Hingucker. Direkt auf der Titelseite ist ein Junge mit bunten Farbengewirr im Bauch abgebildet und wiederspiegelt damit die Überschrift des Buches "Das komische Gefühl". Es fällt sofort auf, dass das Buch verschieden große Seiten hat -die ersten Seiten des Buches sind kürzer, dann eine lange gelbe Seite und darauf folgend zwei weitere lange Seiten. Die Bilder der Seiten sind mit bunten sanften Strich-Zeichnungen gemalt. Die Personen habe klare Gesichter mit deutlich erkennbaren Emotionen. "Das komische Gefühl" wird jeweils als buntes Gekritzel dargestellt - sinnbildlich dem unbestimmten Gefühl.
Die Geschichte wird aus der Sicht des Gefühls erzählt. Es wird erklärt, wie es sich anfühlt, wann es auftreten kann und was man dagegen tun kann. Auf den ersten Seiten sieht man den Jungen hilflos Übergriffen ausgesetzt. Immer wieder wird auf die "gelbe Seite" verwiesen. Diese befindet sich in der Mitte des Buches. Diese ermutigt das Kind sich gegen diese Übergriffe zu wehren ("Nein! Ich will das nicht. Hör auf! Lass sein!). Diese Seite animiert zum Umblättern und mitsprechen (durch die Wiederholungen im Buch). Die Sprache ist deutlich, die Sätze klar und kurz. Die Seiten sind nicht mit Texten überladen. Oftmals sind nur kurze Textpassagen auf den Seiten. Es ist ein angenehmes Lesegefühl. Die übergriffigen Situationen werden kindgerecht dargestellt, sodass die Kinder keine Angst beim Lesen bekommen und doch wissen, was damit gemeint wird. Ich persönlich würde das Buch nur an Kinder weiterempfehlen, die mit diesem Gefühl bereits konfrontiert worden sind bzw. die zuvor Opfer eines Übergriffes geworden sind - oder der Verdacht besteht. Es animiert die Kinder, über das Geschehene zu reden und lehrt diese sich zu wehren.
Dieses Buch würde ich nur eingeschränkt weiterempfehlen. Allerdings, für Kinder, bei denen der Verdacht besteht, Gewalt zu erfahren oder Opfer eines Übergriffes geworden zu sein, ist dieses Buch empfehlenswert. Dementsprechend könnten die Einsatzorte: KiTa, Beratungsstelle, Kinderpsychologen, Beratungsstellen oder zum Lesen Zuhause (bei Bedarf) sein.