Das komische Gefühl

Autor*in
Schmidt, Hans-Christian
ISBN
978-3-95470-268-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Német, Andreas
Seitenanzahl
40
Verlag
Klett Kinderbuch
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Leipzig
Jahr
2022
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiVorlesen
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein Kraftbuch für alle Kindern über ein wichtiges Thema. Hier als das komische Gefühl bezeichnet, welches man nicht sehen kann, das aber trotzdem da ist und auf einen aufpasst. Man merkt es, wenn etwas nicht stimmt und man "Nein!" sagen sollte.

Beurteilungstext

Manchmal hat man ein komisches Gefühl. Gefühle sind aber nichts Schlechtes, sondern Zeichen, auf die man hören sollte. Das Buch schafft es, den schwierigen Balanceakt, auf ein wichtiges Thema aufmerksam zu machen, ohne dabei Angst zu machen. Es geht um Selbstvertrauen, auf die eigenen Grenzen zu achten und „Nein“ zu sagen. Dabei wird ein Geschehen nicht explizit dargestellt, sondern ein Gefühl beschrieben, das man in gewissen Situationen hat. Im Buch werden Situationen geschildert, die im Alltag von Kindern entstehen können und in die sie sich hineinversetzen können. Beispielsweise wenn man ganz allein im Dunkeln ist, wenn man auf dem Spielplatz ausgefragt oder beim Duschen nach dem Sport im Verein beobachtet wird. Das komische Gefühl kann auftauchen, wenn man auf dem Schoß von jemanden sitzt oder ungewollt berührt wird, aber auch wenn die Tante einen Begrüßungskuss möchte. Das Buch will Kinder dazu ermuntern, dies anzusprechen und sich ggf. Unterstützung zu suchen.

Als Illustration wurden bunte Zeichnungen auf weißem Grund verwendet. Einige Seiten widmen sich einem möglichen Aussehen des komischen Gefühls. Gefühle sind ja eigentlich unsichtbar. Andreas Német gelingt es aber sehr gut, dieses zu veranschaulichen, sogar verschiedene Varianten davon. Sicherlich wird jeder eine Version entdecken, die für ihn oder sie zu treffend ist. Auf einigen Seiten sieht man Menschen, bei denen etwas im Bauch zu grummeln scheint. Bei Erwachsenen und Kindern. Denn jeder hat mal ein komisches Gefühl.

Eine deutliche Zäsur bilden dann die Seiten, in denen es darum geht „Nein!“ zu sagen. Den Auftakt bildet eine Seite mit gelbem Hintergrund. Außerdem sind die Seiten ab hier größer. Der Leserschaft wird vermittelt, dass man „Nein!“ nicht nur verbal ausdrücken kann, sondern dass man dies ebenso durch Kopfschütteln, Weggehen, Wegsetzen oder einem Blick ausdrücken kann. Es bestärkt die Kinder darin, dass Erwachsene diese Signale sehr wohl verstehen und aufhören werden. Falls jedoch nicht, wird das komische Gefühl das Kind nicht im Stich lassen, sondern wieder auftauchen und dabei helfen, Hilfe zu holen. Anregungen, bei wem man sich Hilfe holen kann, werden auch direkt gegeben.

Am Ende des Buchs gibt es noch Tipps für Erwachsene, wie sie Kinder unterstützen können und wo man Unterstützungsangebote finden kann.

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Diese Rezension wurde verfasst von fs; Landesstelle: Berlin.
Veröffentlicht am 26.08.2022