Das kleine Haus am Meer

Schlagwörter

• Gefühle
• Kindheit
• Zukunft

Teaser

Wenn es nach Salz, nach Glück und nach Sonnenschein riecht, ist Sommer. Niemand ist allein und das Leben unbeschwert – in der Geschichte eines Hauses und eines Mädchens.

Beurteilungstext

Es geht um ein blaues, kleines Haus, welches in einer einsamen Bucht steht und sich nach dem Sommer sehnt. Im Sommer nämlich ist es nicht allein. Dann kommt mit lautem Tuut-Tuut das kleine Mädchen den Schotterweg entlang gefahren und füllt das Haus mit Leben. Dann wird es durchflutet von guten Gerüchen, von Lachen und von Glück. Doch jeder Sommer ist endlich und mit ihm die Zeit am Lieblingsort. Das Mädchen verlässt diesen, doch kommt Jahr um Jahr zurück. Eines Sommers jedoch kam sie nicht mehr. Das blaue Haus wurde immer grauer und älter. Auch das kleine Mädchen war älter geworden. Endlich kam Jahre später der Sommer, in dem es zu seinem Lieblingsort zurückkehrte – jedoch nicht allein.
Das personifizierte Haus, am Meer gelegen, denkt und fühlt menschlich. So vermisst es schmerzhaft das Mädchen, wenn es nicht da ist. Laut des auktorialen Erzählers, der durch die einsträngige Handlung führt, geht es diesem ganz genauso. Der wenige Text des kleinformatigen Bilderbuches ist sehr gut verständlich, lässt sich flüssig vorlesen und lädt dazu ein, sich Gedanken darüber zu machen, wie es Objekten gehen könnte und was die eigenen Lieblingsorte sind. Die detailreich gezeichneten Illustrationen schmücken die nachvollziehbare Handlung des Buches hervorragend aus. Sie liefern zusätzliche Informationen und insbesondere die Darstellung der alternden Figuren ist so gelungen, dass die Betrachter*in aufgrund des hohen Wiedererkennungswerts alle gealterten Figuren ausmachen kann. Das zum Träumen einladende Bilderbuch verkörpert eine Idealvorstellung eines sommerlichen Lebens, doch es zeigt auch auf, wie sich das Leben im Laufe der Zeit verändert. So ist bspw. die Mutter des Mädchens am Ende des Buches nicht mehr mit im Urlaub. Unter anderem dieses Detail bietet Gesprächsanlässe zum Buch und lässt viele Impulse zum Austausch nach der Rezeption zurück. Es ist damit sehr empfehlenswert. Für den schulischen Kontext, wie auch für Freizeiteinrichtungen, ist es geeignet und auch zum Austausch über die eigene Vorstellung eines perfekten Sommers.