Das Klapperhaus

Autor*in
van der Vlugt, Simone
ISBN
978-3-7941-8032-5
Übersetzer*in
Erdorf, Ror
Ori. Sprache
Niederländisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
216
Verlag
Gattung
Ort
Düsseldorf
Jahr
2005
Lesealter
12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Kris hat künstlerisches Talent, studiert aber VWL und plagt sich mit schrecklichen Alpträumen, die ihn schon seit Jahren quälen. Durch Séancen gelingt ihm - und dem Leser - ein Blick in die Vergangenheit, ins 17. Jahrhundert und die Pestjahre in Alkmaar. Dort leidet man mit dem jungen Maler Olivier, der an Lepra erkrankt ist, aus der Gemeinschaft ausgeschlossen wird und die Klapper tragen muss.

Beurteilungstext

In diesem spannenden historischen Roman, der auch die Frage nach möglichen Reinkarnationen stellt, begegnet der Leser der Geschichte auf ungewöhnliche Weise: Das 17. Jahrhundert ist im Prinzip im Kopf des jungen Studenten Kris als Alptraum: Er sieht sich als der junge, begabte Maler Olivier, den die Diagnose Lepra aus der Stadt vertreibt ins sog. Klapperhaus. Er fügt sich seinem Schicksal nicht, flieht mit einem Bader und hilft ihm auf den Dörfern die Menschen zu behandeln. Als aber dann bekannt wird, dass die Pest in seiner Heimatstadt Alkmaar wütet, kehrt er zurück.
Mit Kris, dem eher zufällig VWL studierenden jungen Mann, erlebt man als Leser/in ganz intensiv die furchtbare, beklemmende und beängstigende Zeit des Spätmittelalters, als Krankheiten wie der “Schwarze Tod” oder auch die Lepra ganze Landstriche vernichteten. Kris muss durch dieses Erlebnis durch, um zu sich selbst und seinen wirklichen Bedürfnissen - nämlich den künstlerischen Begabungen - zu finden. Auch wenn man - wie die Rezensentin - die Frage nach möglichen Reinkarnationen oder mehreren Leben für eher nebensächlich bzw. esoterisch hält, so erlaubt einem doch dieser Kunstgriff der Autorin sich identifizierend oder zumindest teilnehmend den Schicksalen dieser jungen Männer zu nähern, mit ihnen zu bangen, sich zu sorgen und auch erleichtert zu sein, wenn man erfährt, dass zumindest Kris seine Alpträume los wird und seinen Weg als Künstler gehen wird.
Schön finde ich auch, dass das Gemälde eines unbekannten Künstlers in die Geschichte eingewoben und auch als Bild gezeigt wird - Blick auf die Stadtwaage von Alkmaar 1660. Das Nachwort und die erläuternden Worterklärungen runden die Geschichte ab und machen das Buch zu einem rundherum lohnenswerten historischen Jugendroman, den man auch weniger geübten Lesern wegen seinem hohen Spannungseffekt empfehlen kann.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ASR.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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