Das Hausbuch der Russischen Märchen

Autor*in
ISBN
978-3-8369-5253-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Jusim, Julian
Seitenanzahl
144
Verlag
Gerstenberg
Gattung
FantastikMärchen/Fabel/Sage
Ort
Hildesheim
Jahr
2009
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
22,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Russische Volks- und auch Kunstmärchen erscheinen mit diesem Band in einem neuen Kleid. Der Buchkünstler Julian Jusim gibt den mehr oder weniger bekannten Geschichten und deren Helden ein modernes und zugleich gut vorstellbares Aussehen.

Beurteilungstext

Haben Sie schon gewusst, dass das russische Märchen von der braunen Kuh einige Elemente unserer Volksmärchen “Einäuglein, Zweiäuglein und Dreiäuglein” sowie “Brüderchen und Schwesterchen” beinhaltet? Lesen lohnt sich, denn der Zar macht am Ende kurzen Prozess mit der falschen Zarin. So ganz auf russische Art. Und endlich findet sich hier auch die im Sandmännchen immer einmal wiederkehrende Geschichte von Emelja, dem Dummkopf. Nur schade, dass der in einem Märchenbuch der DDR so schön umgesetzte Spruch: “ Auf des Hechtes Geheiß, nach meiner Weis...” plötzlich nicht mehr für das Märchen zu taugen scheint... Ein Schelm, wer Böses dabei denkt? Man sollte die guten Sachen einfach beibehalten, wenn sie gut sind! Denn mit dem neuen Spruch ist das Märchen weniger einprägsam und spricht den Adressaten auch nicht so an.
Gleichwohl gelingen dem Künstler nette Illustrationen, die mit Leichtigkeit neben den Texten erscheinen und das Bild abrunden. Nicht zu übersehen ist, dass der Künstler sehr mitteleuropäisch beeinflusst wurde. Ohne Zweifel kann man den Kindern durchaus damit russische Traditionen und auch Trachten erklären und nahe bringen. Ob es allerdings dem von den äußerst liebevoll inszenierten russischen Märchenfilmen aus den sechziger Jahren verwöhnten Betrachter so gut gefällt, möchte ich bezweifeln. Und als ganz persönliche Meinung möchte ich hinzufügen, dass ich als Mädchen eigentlich immer etwas Besonderes in den Prinzessinnen und Heldinnen gesehen habe und deshalb mussten sie bei mir immer schön sein, sonst hat mir das Buch auch nicht gefallen. Hier sehen alle handelnden Personen recht gewöhnlich aus, selbst die Baba Jaga wirkt nicht so richtig böse und gruselig. Mit Sicherheit will Julian Jusim damit verdeutlichen, dass wir alle bloß Menschen sind, aber will ich das in einem Märchenbuch?
Man kann bei diesem Buch geteilter Meinung sein: Die Auswahl der Märchen ist super, die Übersetzung manchmal aus alten Beständen einfach besser und die Illustrationen sind ganz in Ordnung.
Ich lese es trotzdem, denn ich liebe die russischen Märchen... Außerdem ist es super, dass es die russischen Märchen wieder gibt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von T-Lie.
Veröffentlicht am 01.01.2010