Das haarige Mädchen
- Autor*in
- Plato, von
- ISBN
- 978-3-86601-620-0
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 239
- Verlag
- Parthas
- Gattung
- –
- Ort
- Berlin
- Jahr
- 2005
- Lesealter
- 16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 24,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Ein Gemälde aus dem Jahr 1594 zeigt ein haariges Mädchen, Antoinetta Gonzales. Es ist das einzig gebliebene Zeugnis ihrer Existenz und wird Lavinia Fontana zugeschrieben. Heidi von Plato erfand die Geschichte des Haarmädchens im ausgehenden 16. Jahrhundert mit diesem Buch neu.
Beurteilungstext
Tognina Gonzales hat viele Namen. Wildmensch, Affe, Hund oder Katze. Der Onkel macht sich gerne einen Spaß mit ihr und ruft sie “Tierchen”. Andere nennen sie “Monstrum”. Als solches gehört sie nach dem Glauben der Kirche zu den Boten Gottes, die allerlei Schlimmes ankündigen. Das Mädchen wird von der Kirche als Botin Gottes instrumentalisiert und soll ihr als Spitzel dienen. Auch der psychisch angeschlagene Herzog Ottavia Fernese fürchtet sich vor Tognina, dem Monstrum, in dem er die Strafe Gottes sieht.
Lediglich der Leibarzt Lello ist fasziniert von der Behaarung Togninas und die beiden kommen sich näher. Aber Lello wird als Ketzer verhaftet und Tognina muss einen anderen heiraten.
Die Autorin Heidi von Plato schuf mit dem vorliegenden Roman überzeugend und fesselnd das Sittengemälde einer Gesellschaft im ausgehenden 16. Jahrhundert, in der Gut und Böse klar voneinander getrennt wurden und das Leben von den Launen und der Willkür einzelner Personen abhängt.
Sehr unterhaltsam und auch spannend wird das Leben des haarigen Mädchens beschrieben. Von der ersten Zeile an wird man in den Bann des Buches gezogen und fühlt und leidet mit dem jungen Mädchen.
Ein anrührender historischer Roman über das Erwachsenwerden und die erste Liebe einer ungewöhnlichen Person in einer vergangenen Zeit.
So wird der historischen Figur Antoinetta Gonzales und ihrer Schwester Madeleine, deren Vater der berühmte Haarmensch Pedro Gonzales aus Teneriffa war, nun ein literarisches Denkmal gesetzt.
Ein sehr empfehlenswertes Buch.