Das große Vorlesebuch

Autor*in
Eltern-Redaktion,
ISBN
978-3-570-13166-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Haas, Cornelia
Seitenanzahl
96
Verlag
Gattung
Märchen/Fabel/Sage
Ort
München
Jahr
2006
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

14 Geschichten zum Vorlesen von 14 bekannten Kinderbuchautoren unter den Überschriften “Wundersame Wesen”, “Kleine werden groß”, “Tolle Tiere”, “Und wenn sie nicht gestorben sind...”.

Beurteilungstext

Bei dieser Anthologie handelt es sich um ein gemeinsames Projekt der Zeitschriften ELTERN, ELTERNfamily und des cbj-Verlages. 14 bekannte Kinderbuchautoren wurden verpflichtet, Geschichten für dieses Buch zu schreiben. - Die erste Geschichte von einem Phantasiewesen mit Namen Penukel zeigt, wie Ängste besiegt, Trauer über Verlust und Sterben überwunden werden; der Titel “Wird schon wieder” ist die Botschaft. Im Text bleibt offen, was ein Penukel ist, wie es aussieht. Die farbig sehr schönen und eindrucksvollen Bilder zeigen menschenähnliche Figuren, besetzen damit aber die eigenen Vorstellungen der Kinder. - Die lustige Geschichte vom Plappergei, der rückwärts spricht, ist für Leseanfänger bestimmt ein großer Spaß. - Ritas Erlebnis mit dem kleinen Tier, das immer größer wurde, hat kafkaeske Züge, ist eigentlich ein bisschen unheimlich. Das Bild von den Goldschecken mit der winzigen Rita ist aber so anmutig und schön, dass kein Ekel, keine Angst aufkommt. - An der Geschichte von Robert mit dem Feuerdrachen werden Eltern und Kinder ihre Freude haben, zeigt sie doch, dass ein phantasievolles Kind sich nicht langweilt, auch wenn Fernsehen verboten wurde. - Die folgenden Geschichten, zusammengefasst unter der Überschrift “Kleine werden groß”, richten sich an Kindergartenkinder. Die Nöte der 4- bis 5-Jährigen werden gut erfasst und behutsam erzählt, eine pädagogisches Anliegen wird deutlich herausgearbeitet. Da sind z.B. zwei Jungen, die sich eigentlich nicht leiden können, aber durch einen Grashüpfer zusammengeführt werden. In der Geschichte vom fernsehsüchtigen Leo kommen die Spielsachen zu Wort. Die klugen Fragen der Plüschtiere fordern zum Nachdenken heraus. Auch die Geschichte vom kessen Max, der nicht brav sein mag, oder die von Paul, der seinem Vater bei der Arbeit hilft, oder die zarte Geschichte von Niklas und Kristina, die sich gernhaben, und von Anna, die ein Brüderchen bekommt, treffen den Ton der Altersstufe, zeugen von liebevollem Verständnis der Erwachsenen. - Unter der Überschrift “Tolle Tiere” gibt es zwei Tiergeschichten. Der Hund Basil findet einen Dinosaurierknochen und wird zum Star einer sehr menschlich anmutenden Hundegesellschaft. “Pelle, der Pinguin” findet seine Identität. Es gibt es auf ein richtiger Vogel oder ein richtiger Fisch zu sein. - Die letzten beiden Geschichten des Buches sind Märchen. Die kleine Hexe Annabell zeigt ihrer Mutter und den Tanten, dass sie schon erwachsen ist, alles gelernt hat, was eine große Hexe wissen muss. Der Zwerg Zwiggel erzählt begeistert von dem wunderbaren, feierlichen Weihnachtsfest, das er bei den Menschen erlebt hat. Hier ist leider die Chance vertan, vorsichtig Kritik am säkuralisierten und konsumorientierten Verhalten vieler Menschen zu üben. - Die Illustrationen von Cornelia Haas sind größtenteils in warmen und angenehmen Farben gehalten. Sie sind klar und deutlich, zeigen realistische Menschen mit individuellen Zügen. Die Bilder verdeutlichen das Erzählte, unterstreichen komische Aspekte z.B. durch Verschiebung der Perspektive und laden zum Verweilen und Entdecken ein.

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Diese Rezension wurde verfasst von Petra.
Veröffentlicht am 01.01.2010