Das große Pfadfinderbuch

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• Freundschaft

Teaser

Ein Buch mit vielen Informationen rund ums Pfadfindertum, eine Bewegung, die es mittlerweile über 100 Jahre gibt. Neben der Geschichte der Bewegung geht es um Tricks und Tipps für das Leben und Überleben in der Natur.

Beurteilungstext

Zum hundertsten Geburtstag der Pfadfinder erscheint von Walter Hausen "Das große Pfadfinderbuch". Unterteilt in drei Teile gibt es zunächst Informationen zur Geschichte der Pfadfinderbewegung und ihres Gründers Baden Powell, danach das 1x1 des Outdoor-Abenteuers und zu guter Letzt das ABC der Ersten Hilfe.
Der zweite und dritte Teil sind zwar gefüllt mit Informationen, im Kapitel über 1. Hilfe auch neueren Datums, doch Inhalt und Aufmachung des Kapitels über das Kartenlesen, Feuer machen, Spurenlesen oder Wetterkunde sind doch ein wenig altmodisch und unmodern.
Erstaunlich dagegen ist das, was man über den Gründer der Bewegung Baden Powell erfährt. Obwohl Oberst und aus dem militärischen Lager kommend hat dieser Mann zum Beginn des 20. Jahrhunderts schon sehr fortschrittliche Ideen vertreten, von denen man einen Großteil noch heute unterschreiben könnte. So erkannte, dass der Persönlichkeitsentwicklung das Anvertrauen von Verantwortung mehr nutzt als die Vorgabe von Vorschriften, oder dass es bei Sport und körperlicher Fitness Beifall finden.
So ist es insgesamt erstaunlich, wie weitsichtig und klug die Ursprünge und Ideen der Pfadfinderbewegung angelegt sind, was sich z.B. auch in der für damalige Verhältnisse sehr liberalen Einbeziehung von Mädchen und jungen Frauen in die Organisation ausdrückt.
Insgesamt ist somit besonders der kürzere, historische Teil des Buches Anlass zu überraschenden Einsichten, während der praktische Teil zwar manche romantische Bedürfnisse wecken mag, aber insgesamt wenig Parallelen zu moderner Wald-, Öko- oder Erlebnispädagogik erkennen lässt.
Die Zielgruppe dieses Buches werden wohl entweder Kinder sein, die gerne den Pfadfindern beitreten wollen oder deren Eltern sich selbiges wünschen. In beiden Fällen sollten die Erwachsenen mit ihnen unbedingt über die historischen Wurzeln sprechen und ihnen die Möglichkeit zum Ausprobieren des "Lagerlebens" geben.