Das große Märchenbilderbuch

Autor*in
Diverse,
ISBN
978-3-522-43725-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
192
Verlag
Thienemann
Gattung
BilderbuchMärchen/Fabel/SageSachliteratur
Ort
Stuttgart
Jahr
2012
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Sieben auf einen Streich! Die bekanntesten Märchen der Brüder Grimm, illustriert von verschiedenen KünstlerInnen. Mal fröhlich frech, mal stimmungsvoll, mal zauberhaft poetisch, immer jedoch ausdrucksstark und originell.

Beurteilungstext

Daniela Chudzinski, Susanne Smajiè, Heribert Schulmeyer, Imke Sönnichsen, Kathrin Treuber sind die IllustratorInnen, die im “Großen Märchenbilderbuch” von Thienemann den bekanntesten Märchen der Brüder Grimm ihren Stempel aufgedrückt und so den alten Texten ein neues Gewand geschneidert haben.
Das hat natürlich Auswirkungen. So bekommt die Goldmarie in “Frau Holle” von Imke Sönnichsen eine neue, punkige Frisur. Auch Frau Holle sieht der lieben Großmutter von nebenan plötzlich viel ähnlicher und die Pechmarie springt mit einer Wäscheklammer auf der Nase in den stinkenden Brunnen. Überhaupt herrscht in dem ganzen Märchen auf Grund des malerischen Stils der Illustratorin auf einmal eine coole, freche, aber auch friedliche und einladende Stimmung.
Ähnliches, aber mit ganz anderen Mitteln, schafft auch Daniela Chudzinski in “Rotkäppchen”. Die Bedrohlichkeit des Gefressenwerden wird aufgehoben durch die Gestaltung des Wolfes, der so lieb und harmlos aussieht mit seinem einzigen Zahn, dass es einem schon fast leid tut, dass er am Ende stirbt. Aber nur fast! Denn das kleine (im Gegensatz zu den anderen Figuren winzige) Rotkäppchen ist so zart und unschuldig, dass man es einfach beschützen muss.
Ganz anders wurden “Die Bremer Stadtmusikanten” von Heribert Schulmeyer gestaltet. Seine Figuren sind comicartig und modern. Auch die Bildelemente sind in die heutige Zeit versetzt. So treffen Esel und Hund die Katze beispielsweise an einer Bushaltestelle. Dieser Gegensatz zu dme Originaltext macht das Märchen auch für Kenner wieder interessant und spannend.
Es folgen “Der Wolf und die sieben Geißlein”, welches von Susanne Smajié illustriert wurde. Sie hat in ihren Bildern den malerischen und den grafischen Stil miteinander verbunden und so durchaus realistische Szenen gezeichnet, sofern das bei einem Märchen geht. Ihr Wolf ist bedrohlicher, sie zeigt auch die “Operation” am Wolf sehr deutlich, aber nicht verstörend für junge Leser. Am Ende ist der Wolf wieder zugenäht, eine rote Schleife ziert ihn wie ein Geschenk und alle sind glücklich.
Zu gtuter Letzt stellt Kathrin Treuber ihren malerischen Stil in dem orientalisch angehauchten “Rumpelstilzchen” vor. Auch hier ist die Müllerstochter im Vergleich zu ihrer Umgebung winzig und somit schutzbedürftig. Rumpelstilzchen sieht dagegen teilweise riesig aus. Das ist aber auch das einzig Bedrohliche an dem niedlichen Kobold, der einem so gar keinen Schrecken einjagen will. Fast schon möchte man ihm das Königskind freiwillig in die Arme legen, wenn, ja wenn einem der Text nicht seine ganze Niedertracht verrät.
Alles in allem ist das “Große Märchenbilderbuch” eine großartige Ausgabe der alten Märchen, die es ganz hervorragend schafft, den doch gruseligen Geschichten ihren Schrecken zu nehmen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von js.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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