Das große bunte Buch der Tiere

Autor*in
Boos, André
ISBN
978-3-570-13280-7
Übersetzer*in
Patzer, Martina
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
37
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2007
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Tiere lassen sich nach vielen Merkmalen ordnen: Groß, klein, gepunktet, gestreift, dick, dünn. André Boos sortiert nach Farben. Rot, Grün, Blau, Gelb bis hin zu Schwarz-Weiß. Entstanden ist ein großflächiges, buntes Buch zum Schauen.

Beurteilungstext

Ein großes, buntes Tierbuch für Kinder zum Staunen, stöbern und entdecken. André Boos sortiert die Tierwelt unserer Erde nach Farben. Strahlenden Farben. Ein knallroter Marienkäfer leuchten mit einem Feuerkäfer um die Wette, der Fregattvogel bläht seinen roten Kehlsack auf. Eine grüne Wanze und ein Laubfrosch sind so quietsche grün wie frisches Gras im Frühling. Die Tiere zu jeder Farbe füllen eine Doppelseite. Neben den kleinen Abbildungen findet sich jeweils eine Großdarstellung einer Tierart. Meist füllt diese eine Seite, manchmal eine halbe. Tiere in einer für sie typischen Situation. Die kleinen leuchtend gelben Entenküken picken gelbe Maiskörner, eine grüne Smaragdeidechse sitzt auf einem Ast im grünen Gras, ein rosa Ferkel suhlt sich im Schlamm, ein zweites lugt lachend hinterm Holzscheid hervor. Für die Farbe Braun braucht es gleich zwei Doppelseiten: Pferd, Schnabeltier, Waldkauz, Chamäleon ...
Chamäleon? Beim ersten Durchblättern fällt es nicht unbedingt gleich auf, aber je intensiver man die einzelnen Farbseiten betrachtet, desto mehr Unstimmigkeiten fallen ins Auge. Das wechselfarbige Chamäleon mag da noch eine sinnvolle Ausnahme machen, passt es sich doch der Farbe seiner Umgebung an. Aber wie ist das mit den Delfinen? Unter der Überschrift "Blau" finden wir Ostpazifische Delfine, Große Tümmler mit Jungen, Große Tümmler ohne Jungen, Atlantische Fleckendelfine - allesamt nicht blau sondern grau. Die Delfine (jene, welche nicht aus dem Ostpazifik sind) sind sogar schwarz-weiß und nicht mal mehr das Wasser unter ihnen ist blau. Seitenfüller? Und ist der Maikäfer wirklich rot oder vielleicht doch eher rotbraun? Finden kann man ihn auf beiden Farbtafeln.
Versehen sind die einzelnen Tiergruppen zudem mit lustig gereimten Sprüchen: "Wohin des Weg's, Herr Fuchs, im Wald? / Es ist doch jetzt empfindlich kalt!" / "Ich schau, ob ich noch Pilze find, / hab zu Haus ein hungriges Kind. / Und du, Herr Eichhorn, was hast du so vor?" Oder die lustigen Ferkel, deren Gesicht an das sprechende Schweinchen aus einem Walt Disney Film erinnert: "Rosa sein, ist wahrlich schwer - / man dacht', dass ich 'n Bonbon wär!" Und der Käfer-Kardinal aus dem Reim zur Farbe "Rot" ("Spieglein, Spieglein an der Wand ...") ist leider ein Vogel.
Es mag an der Übersetzung aus dem Französischen liegen, vielleicht haben die Texte unter einem schlechten Lektorat gelitten - es ändert nichts an der doch eher unaufmerksamen Zusammenstellung der Tierabbildungen auf den vielen Seiten. Auch das "Lexikon" am Ende des Buches ist höchstens wenig informativ: "Feilenfisch: Er lebt mitten von Korallen, ernährt sich und verbirgt sich in ihnen." Das mag man einem Kind doch nicht vorlesen.

Wer das großartige Buch "ZOOologie" von Joëlle Jolivet einmal in den Händen gehalten hat weiß, wie viel Spaß das Sortieren der Tiere nach äußeren Merkmalen machen kann. Liebt man detaillierte Zeichnungen und fundierte Informationen empfiehlt sich beispielsweise "Das große Buch der Tiere" von Zoodirektor Henning Wiesner. Und bunt sind diese Bücher auch noch.

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Diese Rezension wurde verfasst von ar.
Veröffentlicht am 01.01.2010