Das große Buch fürs ganze Jahr

Autor*in
SOMMERSBERG, JULE
ISBN
978-3-522-30049-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Sönnichsen, Imke
Seitenanzahl
240
Verlag
Thienemann
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2004
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
22,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Hintergrundgeschichten, Gedichte, Lieder, Rezepte und Spielideen für den Jahreslauf, aufgehängt an weltlichen und kirchlichen Festen.

Beurteilungstext

Dies könnte ein schönes Buch sein, wenn es sich entscheiden könnte, was es eigentlich will. Der Untertitel “Feste und Bräuche mit Kindern neu erleben” deutet auf die Zielgruppe “Eltern” hin, einige Rezepte sind auch für jüngere Kinder noch nicht allein durchführbar, aber die Texte sind eindeutig kindorientiert. Da viele Feste zumindest kirchlichen Ursprungs sind, bemühen sich die Autorinnen um möglichst konfessionsungebundene Hinweise, kollidieren dabei aber mit der zusätzlich stark landsmannschaftlich geprägten Gewichtung und Feierpraxis mancher Feste, die sinnvollerweise Eingang in die Texte gefunden hätte (mehr als der Hinweis: “In Berlin gibt es keinen Fasching” - und dann doch...).
Natürlich ist so ein Buch in seinem Umfang begrenzt und kann nicht jeden Hintergrund erschöpfend ausleuchten, doch was da aus vielen Heiligenlegenden als Fragment auftaucht, steht völlig beziehungslos und unverständlich im Raum, weder animierend zur Vertiefung noch sinnvoll für Leser ohne entsprechende Vorkenntnisse. Und wenn dann einmal Bibelgeschichten angerissen werden, übertreibt die Modernisierung der Sprache manchmal bis zur Entstellung der Ursprungsgeschichte (Beispiel Palmsonntag). Aber wenigstens ist hier die Quellenangabe zum eigenen Nachschlagen vorhanden. D
ennoch spürt man, dass die Bibel den Autorinnen näher ist als die Heiligengeschichten, deren Zuschnitt und Auswahl oft sinnentleert erscheinen. Dazu allerdings noch eine Anmerkung: Es ist natürlich nicht wahr, dass Edith Stein die erste katholische Heilige ist, die als Jüdin geboren wurde - was ist denn mit den vorher im Buch erwähnten Zeitzeugen Jesu, Maria, Martha, Maria Magdalena usw.?
Nach so viel Kritik wird es Zeit für positive Anmerkungen und auch die verdient das Buch. Satz und Layout sowie die Illustrationen sind liebevoll gestaltet, die Lieder und Gedichte nicht aus dem abgedroschenen Standardfundus und manche der Festerklärungen sind durchaus erhellend und bieten sachgerechte Information. Dennoch verhindert die Vielzahl von “Abers” eine eindeutige Empfehlung und auch der Preis verspricht eher abschreckende Wirkung. Schade um eine eigentlich hübsche Grundidee.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von bh-rp.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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