Das große Buch der Gefühle

Autor*in
Piroddi, Chiara
ISBN
978-88-6312-416-3
Übersetzer*in
Ostlaender, Annette
Ori. Sprache
Italienisch
Illustrator*in
Manfredi, Alessandra
Seitenanzahl
48
Verlag
Wite Star s.r.l.
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Mailand
Jahr
2020
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Gefühle hat jeder Mensch. Das vorliegende Buch stellt sie im Rahmen von kleinen Alltagsepisoden vor.

Beurteilungstext

Das kleine Mädchen Bea ist erkältet und kann deshalb nicht mit den anderen Kindern im Schnee spielen. Die Traurigkeit macht sich in ihr breit und hält sie fest im Griff, bis eine neue Idee entsteht und Freude sich ausbreitet. Beim Geburtstag ist es die Freude, beim Spiel mit den Nachbarskindern die Wut, auch Ekel und Angst, Scham und Staunen lernt Bea in kleinen Alltagsepisoden kennen. Die Gefühle sind nicht einfach da, sie sind in den Situationen begründet und gehen mit konkreten Reaktionen des Körpers einher. Sie sind spürbar und werden im Buch auch als kleine, tierähnliche Wesen in passenden Anzügen personifiziert. Bea erfährt die unterschiedlichen Gefühle und wird sich ihrer zunehmend gewahr. Das hilft ihr, ihre Reaktionen in Zukunft bewusster wahrzunehmen und auch weniger schöne Empfindungen als wichtige und hilfreiche Teile ihre Bewusstseins einzuordnen. Gefühle sind wichtig – hier wird von einer wunderbaren Freundschaft gesprochen.
Die Episoden des Buches sind in kurzen Texten verfasst, die einen erzählenden Charakter haben und von einer außenstehenden Erzählinstanz vermittelt werden. Der visuelle Blick auf die Szenen changiert zwischen Beas Perspektive und einer mittleren Distanz, was die Involviertheit der Lesenden und Betrachtenden maßgeblich beeinflusst. Die Bilder sind szenische Buntstiftzeichnungen, die mit Farbflächen, feinen Linien und markanten Fokuspunkten arbeiten. Die leicht proportional überzeichneten betonen das Kindchenschema und die Größenrelationen der Gefühle stehen metaphorisch für die Qualität und Stärker der Gefühle und ihrer Eingriffe in die Wirklichkeit der Protagonistin.
Letztlich kann die gewählte fiktive Inszenierung aber nur bedingt überzeugen. Die Personifizierung der Gefühle bleibt unglaubwürdig, weil sie nicht wirklich konsequent als „freundschaftliches Gegenüber“ ausgearbeitet werden. Die Szenenbilder sind eindrücklich, die Szenen selbst bleiben aber konstruiert und pädagogisierend. So fehlt dem Buch eine natürliche Leichtigkeit und es mutet mitunter mehr wie ein Erziehungsmittel an. Als solches kann es interessante Impulse geben und Bewusstheit erzeugen. Insofern ist es mit kleinen Einschränkungen durchaus empfehlenswert.

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Diese Rezension wurde verfasst von mr; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 06.05.2020

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