Das große Adventskalenderbuch

Autor*in
Bennemann, Markus
ISBN
978-3-423-62192-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Kunert, Almud
Seitenanzahl
103
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2004
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Die 24 Geschichten erzählen von der gemeinsamen Zeit der Geschwister Simon und Line mit dem kleinen Weihnachtsbaum Immergrün.
Aus Empörung über das Unglück plötzlich als Weihnachtsbaum zu enden, bricht der Baum sein Schweigegebot gegenüber den Menschen.
In alleiniger Gegenwart von Line und Simon zeigt er, das er sprechen, sich bewegen und sogar laufen kann.
Er will zurück in seinen Wald. Die Kinder möchten ihn jedoch für das Weihnachtsfest behalten. Sie versprechen aber ihm zu helfen, danach wieder in den Wald zu kommen.
Aus verschiedenen Gründen kommt es dazu, das der Baum mit ihnen in den Urlaub fährt und sogar selbst auf Skiern die Piste hinab saust.
Er hilft den Kindern gegen drei Angeber zu bestehen, von denen sie drangsaliert wurden.
Schließlich wird der Baum krank und schwach. Line und Simon retten ihn, indem sie dafür sorgen, das sein Stamm in einer Vollmondnacht, in seine alten Wurzeln getrieben wird.

Beurteilungstext

Parallel zu den 24 Adventskalendertürchen, die außen auf dem Buch zu öffnen sind, gibt es 24 Kapitel innerhalb der Geschichte.
Das Buch ist in einer weichen, biegsamen Pappe gebunden.
Das stimmungsvolle, märchenhaft anmutende Titelbild zeigt in warmen Tönen eine Winterlandschaft, mit dem kleinen Skier fahrenden Baum. Leider wird es durch die geöffneten Adventskalendertürchen zerstört. Besonders schade, da die Zeichnungen im Buch weniger aufwendig und nicht so schön sind.
Hinter den Türchen sind, auf rotem Untergrund, kleine grüne Zeichnungen zu sehen.
Die Perforation der Türchen ist etwas schwach. Wenn kleine Kinder sie öffnen und abreißen, bleiben Fetzen hängen, oder es reißt weiter ins Titelbild ein.
Jedes Kapitel geht über 4 Seiten.
Die 1. ist jeweils mit einer großen, grau - grünen Zeichnung, auf einem roten Hintergrund bedruckt.
Die nächsten drei Seiten sind in Spaltenform ( insgesamt 6 Spalten ) mit grünen Druckbuchstaben, gut lesbar bedruckt.
Adäquat zum Adventskalender sind die Seiten 3 und 4 eines Kapitels jeweils verschlossen. Diese Perforation lässt sich sauber öffnen.
Hauptprotagonisten dieses Buches sind der kleine Baum, Line und Simon. Wie viele Geschwister streiten sie viel, halten jedoch zusammen, wenn es darauf ankommt.
Kinder, die diese Geschichten lesen oder ihnen zuhören, können sich gut mit den beiden identifizieren. Die beschriebenen Alltagssituationen, die Auseinandersetzungen mit den Eltern und deren Regeln, kennt jedes Kind.
Die emotionale Nähe zu Line und Simon wird verstärkt, als die unsympathische Familie Mettke auftaucht. Sie erfüllt alle Bedingungen für ein gutes Feindbild. Sie sind die Bösen in der Geschichte, besserwisserisch, angeberisch und absolut unfair. Sie mögen es, andere Leute zu blamieren. Verlieren sie selbst, kämpfen sie mit Mitteln wie “ Drei gegen Einen “ oder “ Fallen stellen “ .
So ist denn auch ein Highlight in diesem Buch die Geschichte, in der die 3 Mettke Kinder Simon und Line auflauern, um ihnen die “ Abseife ihres Lebens zu verpassen “ . Am Ende flüchten sie selbst vor den Schneebällen des kleinen Baumes, der mit allen Zweigen ein wahres Schneeballfeuer eröffnet.
Leider gibt es von derart amüsanten und spannenden Stellen nicht genug in diesem Buch.
Streckenweise ist es sehr langweilig. Man hat den Eindruck, viele umständliche Beschreibungen dienen dem Zweck, 24 Geschichten a 4 Seiten zu füllen.
Landschaftsbeschreibungen sind sinnvoll um eine Umgebung zu beschreiben und Atmosphäre zu schaffen. Hier sind sie jedoch stellenweise so langatmig, das kleine Zuhörer unaufmerksam werden und Selbstleser nur noch den Text überfliegen.
Die Spannung wird nicht durchgängig gehalten, so das teilweise der Anreiz fehlt, sich auf das nächste Kapitel zu freuen. Für Kinder, die keinen Wintersport kennen, ist manches aus der Pistenwelt schwer nachvollziehbar.
Schön herausgearbeitet ist die Entstehung der Freundschaft zwischen den Kindern und dem Baum. Anfangs steht gegenseitige Ablehnung. Der Baum will woanders sein und die Kinder wollen einen normalen Weihnachtsbaum.
Über ein gegebenes Versprechen, welches man einhalten möchte und durch gemeinsame Erlebnisse, finden die drei zueinander. Sie entwickeln Achtung, Verantwortung und Zuneigung füreinander.
Diese Werte, die in der Familie, sowie in der Gesellschaft und im Umgang mit der Natur eine Rolle spielen, werden im Buch hervorgehoben. Missachtung von Mitmenschen und Natur werden bloßgestellt. So wird letztlich auch der permanente Konkurrenzkampf des Herrn Mettke von seiner Frau als “ albernes Wettrennen “ bezeichnet.
Ähnlich wie im Märchen muss der verzaubert anmutende Baum, der laufen und sprechen kann, eine Aufgabe lösen. Er muss seine Pflicht als Weihnachtsbaum erfüllen und den Kindern Freude bereiten, um eine zweite Chance als Baum zu bekommen. Die Kinder bringen ihn schließlich zu seinen Wurzeln zurück, wo er in einer Vollmondnacht wieder anwächst.
Eine märchenhafte Geschichte, die in einer Familie von Heute spielt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Cl-N.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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