Das Geheimnis der Nachtwache

Autor*in
Dick, Walda
ISBN
978-3-7026-5778-9
Übersetzer*in
Marenzeller, Andrea
Ori. Sprache
Niederländisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
182
Verlag
Jungbrunnen
Gattung
Ort
Wien
Jahr
2006
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Fiktive Geschichte um die Entstehung Rembrandts Riesenbild “Nachtwache” mit den agierenden Menschen, die tatsächlich in des Malers Diensten standen.

Beurteilungstext

Eines der bekanntesten, sicherlich aber das größte Gemälde von Rembrandt ist die sogenannte Nachtwache. Eine spöttische, negative Aussage eines der Männer aus der Schützengilde, die dieses Riesenbild in Auftrag gaben. Um diesen Entstehungsgeschichte hat der Autor eine äußerst spannenden “Krimi” gewoben, der zwar erfunden ist, dessen handelnde Personen jedoch tatsächlich im Umfeld Rembrandts gelebt haben. Hauptperson ist ein gewitzter Junge namens Wiggert. Auf ihn wird der Maler aufmerksam, macht ihn zu seinem Faktotum, der seine Vorräte verwaltet, auch sonst zur Hand geht und dabei mit offenen Augen das Leben und die Machenschaften der anderen Bediensteten beobachtet. Er gerät dabei in Lebensgefahr, wird von einem jungen Mädchen, das ein Auge auf Wiggert geworfen hat, gerettet. Wiggert erlebt, wie das Bild Nachtwache in Auftrag gegeben wird, verfolgt seine Entstehungsgeschichte, ist bei der kritischen Inaugenscheinnahme durch die Auftraggeber dabei, die schließlich erkennen, dass es sich hier um ein Aufsehen erregendes Meisterwerk handelt. Wiggert begegnet Saskia, der Ehefrau Rembrandts, lernt den Wunderheiler Kohhak kennen, den Rembrandt sogar portraitierte, und deckt die verbrecherischen Machenschaften Koppenols, Rembrandts Sekretär, auf.
Der Autor hat es glänzend verstanden, ein lebendiges, anschauliches Geschichtsbild der damaligen Zeit in Holland zu zeichnen. Wie lebten die Menschen, wie wohnten und kleideten sie sich, nahmen sie die Welt mit ihren einfachen Gemütern wahr usw ? Vor allem aber wird das Umfeld Rembrandts gezeichnet. Wie arbeitete er, ertrug er Schicksalsschläge, wo kamen seine Utensilien her, die er für seine Malerei benötigte ? Rembrandt verdiente eine Menge Geld, gab es aber über die Maßen wieder aus und verarmte schließlich. Wiggert, dem die ganze Sympathie des Lesers zufällt, wird später zu einem respektablen Händler von Rembrandts Werken.
Mit einer aufregenden Verfolgungsjagd- Wiggert machte einen Dieb dingfest- beginnt das Buch, nimmt den Leser sofort in Beschlag. Der Spannungsbogen lässt bis zur letzten Seite nichts zu wünschen übrig. Ganz nebenbei lernt der Leser kulturgeschichtliche Fakten und Zusammenhänge kennen Dabei kommt natürlich ganz von selbst der Wunsch auf, Amsterdam zu besuchen, um im dortigen Museum die “Nachtwache” zu bestaunen, von der er ja nun so viel weiß.
Ein sehr spannendes, erklärendes Buch, das man Lesern, ab dem zwölften Lebensjahr ( nach oben gibt es keine Grenze ) mit Nachdruck empfehlen möchte.

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Diese Rezension wurde verfasst von RPHR.
Veröffentlicht am 01.01.2010