Das Geheimnis der falschen Würfel

Autor*in
ISBN
978-3-942929-89-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Leibe, ThomasFret, Jusche
Seitenanzahl
182
Verlag
Lychatz
Gattung
Ort
Leipzig
Jahr
2015
Lesealter
8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
15,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die 13 jährige Anna betet im Jahr 1522 schon ganz früh am Morgen in der Klosterkirche von Zittau für die Gesundheit ihres kleinen Bruders. Dabei wird sie Zeuge, wie wertvolle Gegenstände gestohlen werden. Gemeinsam mit ihrem Bruder Konrad und ihrer Cousine Barbara aus Wittenberg zeigen sie Spürsinn und Mut, um die Täter zu überführen. Tiefer religiöser Glaube, die Lebensbedingungen in dieser Zeit und das Leben zweier Familien bilden den Mittelpunkt der kriminalistisch angelegten Erzählung.

Beurteilungstext

Mit dem Cover und der Handlung auf den ersten Seiten wird beim Leser sofort Interesse geweckt. Ohne Zweifel handelt es sich um ein historisches Geschehen. Das drücken die Farben, die Frisuren und die Kleidung der zu sehenden Menschen aus. Das Wort “Geheimnis” im Titel weckt Neugier und “falsche Würfel” lassen auf eine Freizeitbeschäftigung schließen. Auf der Rückseite weißt die erste Zeile auf den Handlungsort Zittau ebenso wie auf die Zeit hin. Das die Leser einen guten Einblick auf das Leben während der Reformation erhalten, ist klar beabsichtigt. Dabei wurden finanziell gut gestellte Familien gewählt. Den Kindern ging es gut. Sie mussten keinen Hunger leiden und es gab sogar Dienstboten. Da Anna und Konrad mit in das bekannte Wittenberg reisen, gibt es ausführliche Schilderungen der Reisebedingungen. Prügeleien in Gasthöfen und Überfälle durch Wegelagerer sind natürlich für Jungen aufregender als der Kauf eines Kammes. Für die weiblichen Leser ist die Tatsache, dass die 15 jährige Barbara an einen über 30 jährigen Mann verheiratet werden soll, einfach nicht zu fassen. Nicht sehr ausführlich werden die Bildungsverhältnisse erwähnt. Immerhin bekommt Konrad Privatunterricht. Barbara und Anna werden eher sporadisch gebildet. Das Buch ist sehr direkt geschrieben, denn es fordert von den Kindern aufmerksames, nachfragendes Lesen, ohne das Lesevergnügen oder die Spannung zu beeinträchtigen. So werden Redewendungen und Wörter, die heute nicht mehr gebräuchlich sind, häufig verwendet. Dafür gibt es ein hervorragendes, ausführliches Glossar. Meine Schüler waren begeistert, dass es genauso wie im Arbeitsheft funktioniert und sie gut damit umgehen konnten. Für die Fächer Ethik und Religion eignet es sich gut für interessierte Kinder oder Familien. Der Lehrer könnte bereits zu Beginn des entsprechenden Schuljahres einen Literaturtipp im Unterricht oder zum Elternabend geben. Die Gliederung in Kapitel mit einer Überschrift, das Lesebändchen und die unterschiedlichen Bilder tragen zum besseren Verständnis bei.
Es gibt sicher Leser die fragen, wie es wohl Konrad in seiner Lehre, Barbara, Anna und Veit weiter ergeht.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Kl..
Veröffentlicht am 01.04.2015