Das geheime Leben der Tiere: Im Reich der Geparde

Autor*in
Gembri, Kira
ISBN
978-3-7432-1160-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Coulmann, Jennifer
Seitenanzahl
210
Verlag
Loewe
Gattung
Buch (gebunden)
Ort
Bindlach
Reihe
Das geheime Leben der Tiere Band 3
Jahr
2024
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüre
Preis
11,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Tief in der Savanne kommt der kleine Gepard „Schatten“ zur Welt. Er und seine beiden Geschwister müssen schnell lernen, Beute zu finden und geschickt allen möglichen Gefahren auszuweichen. Anfangs ist ihre Mutter dafür eine perfekte Lehrerin; sie bringt ihnen alles bei, was für das Überleben in der Savanne nötig ist. Dann verbünden sich „Schatten“ und sein Bruder mit drei älteren Katern. Gemeinsam meistern sie selbst heikelste Situationen, darunter den gefährlichen Kontakt mit Menschen.

Beurteilungstext

Die Reihe „Das geheime Leben der Tiere“ begleitet das Leben einzelner Tier in unterschiedlichen Lebensräumen. Für Geparde ist dies die Savanne, dort, wo auch der kleine Kater „Schatten“ zur Welt kommt. Anschaulich und sehr einfühlsam schildert die Autorin die ersten Lebenstage und -wochen, in denen sich der kleine neugierige Gepard gemeinsam mit zwei gleichaltrigen Geschwistern allmählich die Umwelt erschließt. Doch die unbeschwerte Zeit, in der allein die Mutter auf Gefahren aufgepasst hatte, sind schnell vorbei; denn die alte Gepardin zieht sich bald zurück. Jetzt heißt es für den Nachwuchs, selbst Nahrung zu erjagen und vor allem Gefahrensituationen richtig einzuschätzen. Natürlich gibt es dabei manchen Rückschlag. Schnelligkeit allein, selbst die eines Geparden, genügt eben nicht immer. Und wie geht man um mit anderen Artgenossen? Oder mehr noch: mit Menschen? Sollte man ihnen besser aus dem Weg gehen. Und ist das Leben in einer kleinen Gruppe vielleicht sicherer und angenehmer?
Man kann, zweifellos auch zu Recht, vieles in das Verhalten und die Körpersprache der Tiere hineindeuten. Das geschieht auch ziemlich intensiv in diesem Buch. Allerdings in einer sehr stark vermenschlichenden Weise. Da sprechen Tiere gleicher oder auch unterschiedlicher Arten miteinander in ausgefeilten Dialogen, in denen auch Hintersinn oder Ironie nicht fehlen. Da werden, gewiss nicht falsch, intensive Gefühle ausgemacht – allerdings so, wie man sie bei einem Menschen in vergleichbarer Situation erwarten würde. Gleichermaßen werden jedoch auch viele Fakten zum Leben dieser eleganten Schnellläufer der Savanne vermittelt.
Vor allem für junge Leserinnen und Leser, für die dies Buch angedacht ist, dürfte es indes nicht ohne Weiteres möglich sein, hier jeweils Fakten von Fiktionalem zu unterscheiden. Wer sich Aufklärung vom letzten Kurzkapitel „Und wie ist das alles wirklich?“ erwartet, wird leider enttäuscht. Denn hier wird lediglich erläutert, dass tatsächlich vor wenigen Jahren erstmalig eine Gruppe von fünf Geparden über eine längere Zeitdauer beobachtet werden konnte.
Das Resümee findet sich gleich im Anschluss: „Es sollten also nicht nur Tiere nach neuen Wegen des Überlebens suchen müssen… Auch wir Menschen könnten noch viel erfinderischer sein, um die Natur und ihre Bewohner*innen zu schützen!“ Das ist wohl wahr, begründet aber nicht die Gleichstellung von Mensch und Tier. Die im Buch vermittelte übertriebene Vermenschlichung von Wildtieren generiert ein eher falsches und unpassendes, vor allem im Hinblick auf den Umgang mit Tieren jeglicher Art ein wenig hilfreiches Bild unserer Mitgeschöpfe.

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Diese Rezension wurde verfasst von Gerd Klingeberg; Landesstelle: Rheinland-Pfalz.
Veröffentlicht am 06.02.2024