Das Freudenkind

Schlagwörter

• Liebe
• Tiere

Teaser

Eine Reise der Autorin in die Vergangenheit und ihre Auseinandersetzung mit Geschehnissen des Zweiten Weltkrieges. Zugleich die Geschichte einer verbotenen Liebe zu einem polnischen Internierten.

Beurteilungstext

Der tagebuchartige Bericht der Autorin, die als Kind den Zweiten Weltkrieg erlebte und nun auf einer Reise nach Polen in Begegnungen und Erinnerungen damaligen Ereignissen nachspürt. In den Mittelpunkt stellt sie nicht sich selbst und auch nicht ihre Freundin, die sie auf der Reise in die Vergangenheit begleitet, sondern die nun alte Frau Angelika, die als junge Lehrerin einen polnischen Internierten kennen und lieben lernte. Diese Perspektive ermöglicht Katharina Zimmermann eine weniger subjektive Darstellung und Beurteilung des Geschehens. An einem einzelnen Schicksal macht sie nicht nur die persönlichen Beschwernisse der Kriegszeit sichtbar, sondern auch das große weltpolitische Geschehen. Die Verknüpfung verschiedener Zeit- und Handlungsebenen, von Orten und Menschen unterschiedlicher Nationalität schafft ein intensives Bild der zeit, das sich dem Leser langsam, Schritt für Schritt erschließt: Eine persönliche Biografie stellvertretend für ein Stück nicht lang vergangener Zeitgeschichte, das für den deutschen Leser umso interessanter ist, als es das Geschehen aus schweizerischer Perspektive schildert und dabei viel Unbekanntes vermittelt, das sich nicht aus einem Geschichtsbuch lernen lässt. Ein zeitloser Roman, der sich nicht an spezielle Altersstufe wendet. [Für eine Vielzahl von nehmen und Ereignissen, auf die der Text der schweizerischen Autorin anspielt, hätte man sich Erläuterungen gewünscht; z.B. Fankhaus, Réduit am Napf, Köbi etc.].