Das Faultier im Pop-up-Wald

Autor*in
Strady, Sophi
ISBN
978-3-941787-18-6
Übersetzer*in
Pasquay, Sarah
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Boisrobert, AnouckRigaud, Louis
Seitenanzahl
16
Verlag
Jacoby & Stuart
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Berlin
Jahr
2011
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Man schlägt das Buch auf und gerät mitten in einen grünen Wald. Dort lebt das Faultier. Aber nicht mehr lange, denn immer mehr Maschinen kommen und machen den Wald kaputt. Was wohl am Ende übrig bleibt?

Beurteilungstext

Es ist ein Wald, ein Pop-up-Wald, ein Faultierwald, den das Pop-up-Buch von Anouck Boisrobert und Louis Rigaud schon auf der ersten Seite zeigt. Üppig und grün steht er dort. Man kann Vögel, Raubkatzen und natürlich das Faultier darin entdecken. Es ist also ein Wald der Entdeckungen, den man nicht nur von einer Seite betrachten kann, sondern drehen und wenden muss, um hinter die Bäume und Büsche zu spähen. Doch schon auf der nächsten Seite fehlt ein ganzes Stück des Waldes. An seiner Statt sind große Maschinen getreten, die den Wald zerkleinern und zerstören. Von Seite zu Seite verkleinert sich der Wald. Die Menschen und Tiere fliehen, nur das Faultier schläft und scheint von seiner Umgebung nichts mitzubekommen. Doch die Maschinen machen auch vor seinem Baum nicht halt. Schließlich ist alles verschwunden. Kein Baum, kein Tier und keine Maschine sind mehr zu sehen.
Da erkennen die Menschen, dass sie sich aber nach den Bäumen und Tieren sehnen und so pflanzen sie einen neuen Wald. Und das erste Tier in diesem Wald ist - na klar - das Faultier.
Es ist also ein moralisches Buch, das mit einfachen Worten und eindrücklichen Bildern den menschlichen Umgang mit der Natur beschreibt. Gleichzeitig drückt es den Wunsch der Menschen aus, am Ende wieder den Wald neu zu pflanzen, ein Wunsch der leider viel zu selten in Erfüllung geht. Das Buch gibt sehr viel Anlass über die Rodung von Wäldern und den Umgang mit der Natur ins Gespräch zu kommen. Besonders beeindruckend wirken die Illustrationen; die Pop-ups zeigen abstrahierte Bäume, Tiere und Maschinen, die im wesentlichen in grün, blau, weiß, braun und rot gehalten sind. So werden das sukzessive Verschwinden der Farben und die Darstellung der großen weißen Seite zum künstlerischen Mittel, welches die Taten der Menschen noch schmerzlicher ins Bewusstsein bringt. Andererseits wirkt dann wieder das satte Grün des neuen Waldes mit seinen Bewohnern wohltuend und hoffnungsschöpfend. Effektiv spielt das Buch mit dem Auge des Betrachters. Sowohl die Pop-ups selbst, als auch die Darstellungen passen sich sehr gut in die Gesamtaussage des Buches ein. Sie werden aktiv als Erzählmedium genutzt.
Das Buch ist nachdrücklich zu empfehlen!

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Diese Rezension wurde verfasst von ar.
Veröffentlicht am 01.01.2010