Das Farbenmonster: Doktor für Gefühle

Schlagwörter

• Angst
• Familie
• Gefühle
• Streit/Konflikt

Teaser

Das Farbenmonster ist zurück – weiterqualifiziert als Doktor. In seiner neuen Funktion hilft das Monster nun bei der Analyse und dem Umgang mit Gefühlen. Ein kreatives, witziges und heilsames Bilderbuch zum Thema.

Beurteilungstext

Nina ist mit einem komischen Gefühl erwacht. Wie gut, dass sie weiß, wo das Farbenmonster seine Praxis hat. Hier wird sie vorstellig und der monsterhafte Gefühlsdoktor hilft sogleich. Als ihr die Analyse ihrer Beschwerden alleine noch sehr schwer fällt, wird sie von ihm dabei unterstützt. Nach abgeschlossener Anamnese kommt der Erste-Hilfe-Koffer für Gefühle zum Einsatz. Dieser eröffnet insgesamt 36 Möglichkeiten, die bei Gefühlschaos helfen können, um sich wieder gut zu fühlen. Für alle Sinne ist etwas dabei: Dinge, die gut duften, ein super weiches Kuscheltier, ein Pflaster für ein gebrochenes Herz, Yoga, Musik hören, ein Haustier streicheln… Die aufgezeigten Möglichkeiten, die Nina helfen könnten, sind vielfältig. Gemeinsam mit dem Doktor der Gefühle entscheidet das Mädchen sich für eine Atem-, Seifenblasen-, Mandala-, Gesprächs-, Tanz-, Sensorikflaschen- sowie Umarmungstherapie. Mit Erfolg! Danach geht es ihm viel besser und für kommende Gefühlsausbräche dieser Art bekommt es sogar noch ein Mittelchen. Ob das hilft? Falls nicht steht der Doktor der Gefühl mit Sicherheit wieder zur Verfügung…
Dieses umfangreiche, kreative Bilderbuch thematisiert die Selbstregulation im Umgang mit Gefühlen. Auf einfühlsame Weise dürfen Rezipient*innen das „gefühlskranke“ Mädchen begleiten und in ihrer Hilflosigkeit erleben. Einer Hilflosigkeit, welche sie vielleicht selbst auch kennen. Auf analytische Weise wird sich im Buch dem Gefühlschaos genähert und vielfältige Strategien der Begegnung dessen werden aufgezeigt. Damit einhergehend eröffnen sich viele Gesprächsanlässe, welche dazu anregen können reflexiv auf die eigenen Emotionen zu blicken. Obgleich das sehr verständlich geschriebene Bilderbuch, welches einen hohen Anteil wörtlicher Rede aufweist, Anleitungen zum Umgang mit Gefühlen ausweist, sollte es nicht als „Anleitungsbuch“ bezeichnet werden. Eher als Impulsgeber. Dies unterstützend finden sich einige Hinweise mit * gekennzeichnet im Buch. Sie richten sich zumeist an Eltern sowie die Heranwachsenden Begleitende. Weitere Hinweise und Tipps an diese Personen werden auf der letzten Doppelseite des Buches geliefert. Hier führt die Autorin, welche indessen Professorin mit dem Spezialgebiet Kunst und emotionale Erziehung ist, weiter aus, worauf es beim Lernen des Umgangs mit Gefühlen ankommt. Insgesamt überzeugt das Buch nicht nur hinsichtlich seiner Gesamtkonzeption, sondern vor allem auch mit Blick auf die künstlerische Umsetzung. Die Illustrationen sind – typisch für Anna Llenas – mit Collagearrangements erschaffen. Dabei sind verschiedene Papierarten sowie Pappe verwendet worden. Sie fügen sich zu einem stimmigen, interessanten Gesamtbild zusammen, welches mit Farbe und Pinsel, Zeitungsauszügen, dicken Wachsmalstiftlinien sowie weiteren Elementen gestaltet worden sind. Die größte Besonderheit des Bilderbuches hält dabei wohl der Erste-Hilfe-Koffer im ausklappbaren XXL-Format bereit, welcher auch mit Hilfe einer im Buch befindlichen Anleitung individuell nachgebaut werden kann. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass es sich um ein überaus empfehlenswertes Bilderbuch handelt, welches durchaus gewinnbringend im schulischen Kontext zum Einsatz kommen kann.