Das fantastische Zeitfernglas - Tommy in der Urzeit

Autor*in
Müller, WernerMüller, Dirk
ISBN
978-3-937751-37-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
168
Verlag
Anderbeck
Gattung
Ort
Anderbeck
Jahr
2006
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
11,80 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Tommy erhält von seinem Vater ein ungewöhnliches Geschenk: ein Zeitfernrohr, mit dem man nicht nur in die Vergangenheit schauen, sondern auch dorthin reisen kann. Anfangs ist Tommy zufrieden, in die Vergangenheit zu schauen, aber dann reist er in die Zeit um 10.000 v.Chr., um einem Steinzeitjungen zu helfen. Beide werden Freunde und so reist Tommy mehrmals zurück.

Beurteilungstext

Ein wirklich informatives Buch über die Zeit um 10.000 v.Chr., über das Leben damals und die Lebensumstände. Das Buch ist dazu angetan, junge Leute zu animieren, sich für die Vor- und Frühgeschichte ihres eigenen Ortes zu interessieren, wozu auch die vergleichende Zeichnung, die Tommys Stadt und die Umgebung heute und damals darstellt, ihren Beitrag leistet und neugierig macht.
In der Geschichte selbst erfahren die Leser sehr viel über Natur, Umwelt, Klima, die damalige Gesellschaft, die Jagd und über deren vermutliche Zeitrechnung, wie sie in der neueren Forschung erschlossen sind. Am Schluss kann man in einem sehr umfangreichen Anhang “Wissenswertes” noch einmal genau nachlesen, was die Forschung bislang herausgefunden hat. Auch einzelne Rekonstruktionszeichnungen von Gegenständen, die sich eingestreut finden, vertiefen das Gelesene.
Bei manchen Darstellungen über das Leben in der Jungsteinzeit handhaben die Autoren allerdings Erkenntnisse recht frei, beispielsweise hinsichtlich der Sternwarte, deren man in Deutschland einige entdeckt hat: So stammen diese Sternwarten nach Aussagen der Archäologen aus der Zeit nicht vor 5000 v.Chr., sind somit erst 5000 Jahre nach den Ereignissen um Tommy und den kleinen Steinzeitjungen entstanden. Auch die Spiele und Aufgaben anläßlich eines Wettkampfes zwischen zwei konkurrierenden Gruppen wirken teilweise anachronistisch. Doch sieht man darüber gerne hinweg, da der Kampf spannend und sehr lebendig geschildert ist.
Ärgerlich sind vermeidbare Wortwiederholungen innerhalb weniger Zeilen, die recht oft vorkommen, z.B. “auch” (zweimal in vier Zeilen S. 157) oder “zu Tschukos Zeiten” (viermal S. 158), Worttrennungen in derselben Zeile (S. 8: “Fuß-ballstadion”, oder Fehler wie “Sonnwende” (S. 131 gleich dreimal). Zudem kamen griechische oder lateinische Namen wie “Castor” oder “Ardea” in der Steinzeit sicher nicht vor.
Trotz dieser Schwächen bleibt unter dem Strich ein recht gutes Buch mit einer lebendig erzählten Geschichte.

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Diese Rezension wurde verfasst von eb.
Veröffentlicht am 01.01.2010