Das Buch Rubyn. Die Chroniken von Anbeginn

Autor*in
Stephens, John
ISBN
978-3-570-15393-2
Übersetzer*in
Ernst, Alexandra
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
495
Verlag
Gattung
Fantastik
Ort
München
Jahr
2012
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
17,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Umfangreicher zweiter Teil einer Trilogie, bei welcher drei Geschwister auf der Suche nach dem Buch des Lebens gemeinsam mit ihren magischen Freunden ein Abenteuer nach dem anderen bestreiten müssen. Für Freunde von Fantasy und Spannung ein gelungenes Werk, das auf Grund seiner Komplexität stellenweise Einzelheiten und eine erzählerische Tiefe vermissen lässt.

Beurteilungstext

Bereits zum zweiten Mal machen sich die Geschwister Kate, Michael und Emma auf die Suche nach den Chroniken vom Anbeginn. Während im ersten Teil der Trilogie das Buch Emerald, die Chronik der Zeit, im Mittelpunkt stand, wird nun die Chronik des Lebens, genannt das Buch Rubyn, zum zentralen Objekt im Roman. Von ihren Eltern getrennt und im Waisenhaus aufwachsend werden die drei Kinder von den Kreischern heimgesucht, welche im Auftrag des grässlichen Magnus die drei Chroniken finden sollen. Durch einen unglücklichen Vorfall während der Flucht wird Kate von ihren Geschwistern getrennt und findet sich im New York des Jahres 1899 wieder. Von nun an werden praktisch zwei Geschichten erzählt: zum einen die von Kate, welche die Trennung der magischen von der nicht-magischen Welt miterlebt, sich in den zukünftigen grässlichen Magnus verliebt und ständig versucht, wieder zu ihren Geschwistern zu kommen. Zum anderen die von Emma und Michael, welcher als Hüter des Buches Rubyn bestimmt ist und versucht, Kontakt zu Kate aufzunehmen und sich und seine kleine Schwester Emma vor den Bösen aus der magischen Welt zu beschützen.
Was komplex klingt, wird vom Autor nach und nach eingeführt. Auch ohne Kenntnis des ersten Trilogie-Teils können die Sachverhalte verstanden werden, auch wenn die ein oder andere offene Frage bleibt.

Der Roman versucht, alle nur möglichen Themen aufzugreifen, die im Leben eines Jugendlichen von Bedeutung sein könnten: die erste Liebe, die Beziehung zu Eltern und Geschwistern, Gut und Böse, die Bedeutung des eigenen Ichs, Kämpfe, Magie und ein bisschen Humor.
Der zweite Teil der Trilogie ist spannend, fesselnd und hat Suchtpotential. Trotzdem wirken manche Teile ein bisschen erzwungen und langatmig. Neben der Vorgeschichte aus dem ersten Buch muss auch der Gesamtzusammenhang zwischen den drei Büchern hergestellt werden. Dies geht ein bisschen auf Kosten der Detailbeschreibungen. Stellenweise wünscht man sich, so wie bei der Beschreibung der Feenprinzessin gelungen, ein deutlicher gemaltes Bild von dem, was beschrieben wird. Vorgänge und Handlungen werden gut nachvollziehbar dargestellt. Hinweise auf die Umgebung und Schauplätze bleiben eher vage.
Ein inhaltlicher Schwerpunkt liegt auf der Zerrissenheit Michaels gegenüber sich selbst. Im ersten Buch hat er seine Schwestern verraten, um seine Eltern wiederzusehen, im zweiten Buch nun kämpft er darum, seine eigene Identität zu finden, Gefühle zuzulassen und seinen Platz auf der Welt zu finden. Dieser innere Kampf wird über die gesamte Buchlänge hin gesponnen und legt den Fokus bei den Protagonisten stark auf Michael.
Während die Liebe zwischen Kate und Rafe ernsthaft beschrieben wird, lassen die Äußerungen der Elfenkönigin gegenüber Michael ("Hasi", "Mein Häschen") diese Liebe doch eher lächerlich erscheinen. Auch wenn die Elfe Michael später als echten Helden anerkennt, so wirken die Szenen zwischen den beiden doch recht aufgesetzt.

Auf den letzten Seiten wird, wie bereits zu erwarten war, noch schnell eine Verbindung zum dritten Teil der Trilogie geschaffen: Nachdem alle drei Kinder vereint waren, werden sie nun doch wieder getrennt. Und wer den endgültigen Schluss erfahren möchte, muss sich bis zum Erscheinen des dritten Bandes gedulden.
Nichtsdestotrotz: Das Spiel zwischen Magie und Menschen, die Sprünge zwischen Zeiten und Orten, die aufregenden Kämpfe zwischen Gut und Böse machen Freude beim Lesen. Schnell erliegt man dem Bann der Chroniken und legt das Buch nur ungern aus der Hand.

Zu Recht wurde das Buch bereits in 32 Ländern verkauft. Ganz dem Trend der Fantasy-Romane folgend, findet man hier einen packenden und gelungenen Roman, der sowohl Jungen als auch Mädchen anspricht, dem es aber teilweise an Tiefe fehlt, was die Detailbeschreibungen doch eher flach wirken lässt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von kst.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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