Das Buch des Wisperns

Autor*in
Schwindt, Peter
ISBN
978-3-7373-5403-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
384
Verlag
FISCHER KJB Sauerländer Duden
Gattung
Buch (gebunden)Fantastik
Ort
Frankfurt am Main
Reihe
Die Gilead-Saga 1
Jahr
2021
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Freizeitlektüre
Preis
17,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein Fantasy-Roman, der eine Zeitreise auf drei unterschiedlichen historischen Ebenen im orientalischen und nordischen Raum macht. Die Geschichte wird routiniert und spannend um drei sehr unterschiedliche junge Menschen gewoben, deren Schicksale im Kampf gegen eine böse Macht verknüpft werden, die den Untergang der bestehenden Welt herbeiführen will. Mit Hilfe des Buches „kitab al azif“ können die geöffneten Tore wieder verschlossen und das Böse gebannt werden. Wird es den drei Freunden gelingen?

Beurteilungstext

Der Untertitel des ersten Bandes der Fantasy-Trilogie weist auf die drei Handlungsstränge hin, die vom Autoren gekonnt verknüpft werden:
„Verflucht“ ist der junge Hakim durch einen Familienfluch, der seinen Tod im 17. Lebensjahr vorhersagt und den er brechen will.
„Vertrieben“ wird das Wikingermädchen Berit aus seinem Heimatland durch einen machthungrigen Anführer seines Clans.
„Vergessen“ hat der junge Finn nach einem Sturz in einen Brunnen, wer er ist, und ist auf der Suche nach seiner Identität.
Der Schlüssel zu allen Suchen ist das von Hakim geöffnete magische Buch, das, ähnlich der Büchse der Pandora, das Böse freisetzt und wieder verschlossen werden muss, um dieses Böse zu verbannen.
Die Handlung des Romans setzt sich aus märchenhaften Mythen ähnlich den Erzählungen aus 2001 Nacht und historischen Fakten um das 9. Jahrhundert herum zusammen, die nicht alle aus dem Geschichtsunterricht bekannt sind.
Die Geschichte wird spannend in Szene gesetzt durch eine lebhafte Schilderung der drei Charaktere Hakim, Finn und Berit, die im jeweiligen kulturellen Kontext und in einer jeweils anderen Zeit leben. Jede Person übernimmt einen Teil der Handlung in klar differenzierten Kapiteln. Erst im letzten Drittel des Buches werden die Personen zu Freunden und beginnen gemeinsam den Kampf gegen die böse Macht. Dadurch entsteht ein großer Spannungsbogen, der bis zuletzt die Leserschaft zum Weiterlesen drängt. Auch wenn meiner Meinung nach die Geschichte etwas zu weit ausufert, der Wunsch, es zu Ende zu lesen, besteht.
Die verwendete Sprache ist dementsprechend im beschreibenden Erzählstil mit vielen Dialogen und einem übergeordneten Erzähler angesiedelt. Die Sätze sind kurz und prägnant, angereichert mit Wörtern aus der jeweiligen Sprache (z.B. Arabisch bei Hakim), die nicht immer aus der Handlung heraus zu verstehen sind. Ein Glossar wäre wünschenswert.
Um die Historizität des Romans zu verstärken, findet die Leserschaft im vorderen Buchdeckel eine gesüdete Karte, nach der die arabische Welt im Norden und das sogenannte Nordland im Süden dargestellt ist. In die Handlung wird Wissenswertes über die Herstellung von u.a. Schießpulver und Schwertklingen eingebaut und so eine Authentizität geschaffen, die den realistischen Eindruck der Fantasy-Geschichte verstärkt.
Wie oben bereits erwähnt, finde ich die Handlung zu stark ausgeweitet, letztendlich aber spannend. In einer anderen Welt zu versinken, wird leicht möglich. Das offene Ende weist auf den Folgeband hin, der 2022 erscheinen soll. Etwas irritierend ist meiner Meinung nach die Bezeichnung „Gilead“-Saga, da im ersten Band kein Zusammenhang zu dem Land Gilead hergestellt wird und weil bereits eine Serie um einen erfundenen Ort Gilead von Marilynne Robinson für Erwachsene im Fischer Verlag existiert, deren erster Band denselben Namen trägt.
Der vorliegende Roman bietet Jugendlichen und Erwachsenen ab 14 Jahren mit Durchhaltevermögen spannende Unterhaltung.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von cz; Landesstelle: Berlin.
Veröffentlicht am 25.09.2022

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