Das alles ist Familie

Autor*in
Engler, Michael
ISBN
978-3-8458-3706-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Swaney, Julianna
Seitenanzahl
32
Verlag
arsEdition
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
München
Jahr
2021
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Was macht eine Familie aus? Und was für Familienkonstellationen kann es geben? Dieses Buch zeigt jedenfalls eine große Vielfalt möglicher Familie.

Beurteilungstext

Manchmal steht ein Thema ganz im Zentrum eines Buches. Das ist nicht immer gut, nämlich dann, wenn der pädagogische Zeigefinger allzu deutlich das Thema mit einer (engen) Moral verbindet. Manchmal ist es aber auch sinnvoll, nämlich dann, wenn es gelingt, das Thema deutungsoffen zu halten. Und so ist es bei diesem Buch:

Die Handlung spielt eigentlich keine große Rolle: Lars und seine Mutter sind in ein neues Haus gezogen und es kommt ein Paket an. Das ist an eine Familie im Meisenweg adressiert - aber welche Familie ist es? Der Name kann nicht mehr gelesen werden. Lars macht sich auf die Suche und lernt dabei alle Familien in der Nachbarschaft kennen. Manche Eltern streiten und vertragen sich dann wieder. Das ist Familie - und deswegen begleitet Lina Lars durch die weitere Nachbarschaft. Sarah hat zwei Mütter, Paul eine wahrhaft zusammengewürfelte Patchworkfamilie, die Mitglieder der Familie Perišić sind in vier unterschiedlichen Ländern geboren, bei Familie Jakobs wohnen nicht nur sieben Kinder, sondern auch die Großeltern im Haus. Zunehmend hinterfragt Lars sein Familienkonzept, denn auch Adoptivkinder und Eltern bilden eine richtige Familie, getrennt lebende Familien bleiben eine Familie, tja - und vielleicht werden Lars und Lina auch einmal eine gemeinsame Familie gründen, denn in dem Päckchen, das keine der Familien erwartet, ist ein Foto von einer Familie und der Vater sieht Lars sehr ähnlich, die Mutter Lina.

Interessant ist an diesem Buch, dass die Vielfaltsdimensionen tatsächlich vielfältig sind. Es geht eben nicht nur um die Geschlechtlichkeit der Eltern, sondern auch um Einzelkinder und kinderreiche Familien, um Geburtsorte und Heimatgefühle, um Liebe und Streit, Nähe und Distanz. Das Kind im Rollstuhl bei Familie Hollmann wird nur im Bild sichtbar. Und ja: Insgesamt sind es die Bilder von Julianna Swaney, die mindestens ebenso viel über die Familien aussagen wie der Text. Da Lars und Lina nachdenklich darüber werden, was Familie ausmacht, ohne dass sie eine eindeutige Antwort finden, werden (kindliche) Leser*innen dazu eingeladen, sich selbst einen Familienbegriff zu bilden. Da ist es letztlich egal, ob das Buch in einer familiären Situation, in der Kita oder der Schule vorgelesen wird.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Christoph Jantzen; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 27.02.2021

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