Dark Angels Summer

Autor*in
Spencer, Spencer
ISBN
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
475
Verlag
Arena
Gattung
Fantastik
Ort
Würzburg
Jahr
2012
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
18,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Jeden Sommer sind die Schwestern Dawna und Indie 33 Tage gleich alt und auf magische Weise miteinander verbunden. Mit ihrer impulsiven Mutter ziehen sie auf die Farm der verstorbenen Großmutter im Süden der USA, und der neue Freund der Mutter, ein Engelbeschwörer, zieht gleich mit. Doch Mysteriöses geht vor sich: Dunkle Vögel greifen Menschen an, das Grab der Großmutter öffnet sich. Indie und Dawna verhindern mit vereinten Kräften, dass das Böse in Form von schwarzen Engeln in die Welt tritt.

Beurteilungstext

Der erste Band dieser auf vier Teile angelegten Fantasyserie - das Ende bleibt raffiniert offen - ist in Kapiteln geschrieben, in denen die beiden 17-jährigen Schwestern abwechselnd in Ich-Person im Präsens zu Wort kommen. Die ältere Dawna ist die Gute, die Vernünftige, die immer schon auf die Jüngere ein Auge hat - die "Weiße", wie sich herausstellt. Die jüngere Indie ist die Wilde, emotionsgesteuerte - die "Schwarze" - was sich bei ihr auch in der Sprache niederschlägt. "Scheiße", "Mist" u.a. werden inflationär gebraucht, das muss man als Leser ertragen können.
Durch die zwei Hauptfiguren ist man sehr nah an zwei Perspektiven, an zwei Entwicklungssträngen, die sich gelegentlich, aber nicht immer treffen. Jede Schwester beginnt sich zu verlieben: Indie in einen der dunklen Engel, Dawna in einen "Zigeuner", wobei das "Zigeunerhafte" sich auf wilde dunkle Locken, unangepasstes Verhalten und viel Chuzpe im Umgang mit Mädchen bezieht.
Der Fantasyschmöker mit zum Teil lyrischen Anklängen, die das Geheimnisvolle gekonnt unterstützen, spielt mit der überirdischen Hitze des Sommers. Erdrückend legt er sich auf die Gemüter aller Protagonisten und sorgt für Verwirrung und Sehnsucht nach Erlösung. Zugleich ist die Wärme auch ein Nährboden für berechtigte Angst und vage Furcht: Das Flimmern über dem trockenen Land lässt die Grenzen zwischen Gut und Böse, zwischen richtig und falsch, zwischen der Vergangenheit, in der die Großmutter über sie wachte, und der Gegenwart, in der die sprunghaft-naive Mutter sich mit einem undurchsichtigen, gefährlichen Esoteriker einlässt, verschwimmen. Die grafische Aufmachung des Buches ist schön: Auf jeder Seite befindet sich eine Feder, eine rote in Indies Kapiteln, eine schwarze in Dawna. Hier wird optisch mit dem Inhaltlichen, den Vögeln und den Engeln, gespielt.
Beim Lesen ist man zunächst überzeugt, dass es sich um amerikanische Autorinnen handeln, was zum einen an dem Titel und den Namen, zum anderen an der Location des Romans und zum dritten an den Angaben im Klappentext liegt. Man täuscht sich: Hinter diesen mehr oder weniger geschlossenen Pseudonymen verbergen sich die deutschen Autorinnen Beate Teresa Hanika ("Rotkäppchen muss weinen") und ihre Schwester Susanne Hanika.

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Diese Rezension wurde verfasst von krä.
Veröffentlicht am 01.01.2010