Dank meiner Mutter

Autor*in
Rabinovici, Schoschana
ISBN
978-3-596-80571-6
Übersetzer*in
Pressler, Mirjam
Ori. Sprache
Hebräisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
286
Verlag
FISCHER Schatzinsel
Gattung
Ort
Frankfurt
Jahr
2005
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
7,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Schoschana schildert autobiografisch und mit Dokumenten und Bildern unterlegt die ereignisreichen vier Jahre von 1941 bis 1945, in denen sie als das 11-jährige Kind Susie Weksler die wechselnde Besetzung der litauischen Stadt Wilna erlebt, als Kind einer jüdischen Familie zunächst ins Ghetto muss, das später geräumt wird, es folgt das KZ Kaiserwald bei Riga, dann das Lager Stutthof, und zuletzt überlebt sie mit ihrer todkranken Mutter den Todesmarsch nach Tauentzien in Polen, wo sie gemeinsam mit wenigen Bekannten von der Roten Armee befreit werden kann.

Beurteilungstext

Der Ablauf dieser tragischen Ereignisse, die von einer großen und kaum überschaubaren jüdischen Familie nur wenige Überlebende zurück lassen, wird minutiös geschildert. Mit vielen detaillierten Beobachtungen und Szenen wird eine Handlung aufgebaut, die sich in ihrer Dramatik kaum übertreffen lässt. Der grauenvolle Weg der einzelnen Familienmitglieder, die von ihrer Wohnung auf Transporte gezwungen werden, in verschiedene Lager kommen, wo sie Unmenschliches erwartet an Bestialität der Bewacher, an mangelnden hygienischen Zuständen, an schwerster Arbeit, an gesundheitlichen Katastrophen, aber wo sie auch immer wieder Zusammenhalt vorfinden, Überlebenswillen, kulturelle Besinnung, die letztlich dazu führen, dass sie zwar schwer angeschlagen, aber eben lebend diese Hölle zu überleben vermögen. Die gefühlstiefe Zeichnung dieser Stationen eines kindlichen Lebens in jener bestialischen Welt des Nationalsozialismus und seiner erbärmlichen Fratze ist beeindruckend. Zwar hat man bereits viele Bücher zum Thema gelesen, aber hier ist eine Originalität festzustellen, die die Lektüre zum ergreifenden Erlebnis werden lässt. Besonders die enge Mutter-Kind-Beziehung ist realistisch dargestellt. Die eingefügten jiddischen Gedichte lassen den kulturellen Hintergrund der epischen Inszenierung erahnen.

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Diese Rezension wurde verfasst von rene.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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