Culture Jamming - Das Manifest der Anti-Werbung

Autor*in
Lasn, Kalle
ISBN
978-3-936086-22-5
Übersetzer*in
Man, Tin
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in / Sprecher*in
Umfang
224  Minuten
Verlag
orange-press
Gattung
Digitale Medien
Ort
Freiburg
Jahr
2013
Alters­empfehlung
16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
20,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

In diesem Buch wird eine kritische Bestandsaufnahme unserer modernen, am Konsum orientierten Welt vorgenommen. Der Autor zeigt auf, wie unser Leben durch den Konsum und die dahinter stehenden Firmen geprägt ist und beschreibt Wege dagegen vorzugehen. Sein besonderer Ansatzpunkt ist die Werbung, die er gemeinsam mit anderen Aktivisten aus seinem Umfeld kritisch verändert. Gleichzeitig plädiert er dafür, dass mehr Bürger Medien aktiv nutzen und eigene Beiträge produzieren.

Beurteilungstext

Das Buch hat mich nach der Lektüre recht unentschlossen zurückgelassen. Einerseits hat mir der grundsätzliche Tenor gut gefallen: Der Autor plädiert für eine kritische Gesellschaft, in der die Menschen selber wieder aktiv werden, die Medien hinterfragen und nicht mehr einfach nur noch blind konsumieren. Auch das Recht einzufordern, an den medialen Inhalten aktiv mitzuarbeiten und eigene Beiträge zu veröffentlichen, finde ich prinzipiell gut und wichtig.
Allerdings ist der Autor in seiner Argumentation teilweise sehr einseitig. Man hat öfter den Eindruck, alle Medien und Konzerne seien schlecht und nur wenn wir wieder zu einem Leben zurück zur Natur gelangen, wird alles wieder besser. Warum moderne Technik grundsätzlich so negativ gesehen wird, ist für mich einfach nicht nachvollziehbar.
Auch wird Bezug auf wissenschaftlich sehr umstrittene Autoren wie Neil Postman oder David Grossman genommen - ihre Aussagen werden allerdings wie erwiesene Wahrheiten dargestellt (insbesondere im Fall von Grossman sind dessen Aussagen sogar als unbewiesen und empirisch widerlegt zu bezeichnen).
Das Buch eignet sich definitiv nur für ältere LeserInnen, die in der Lage sind, selbst über den Inhalt zu reflektieren und diesen kritisch zu hinterfragen. Als Lesestoff im Unterricht sollte es ebenfalls um weiterführendes Material ergänzt werden, welches aufzeigen kann, wo Argumente aufhören und schlichte Meinungsdarstellung beginnt.

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Diese Rezension wurde verfasst von tad.
Veröffentlicht am 01.01.2010