Creekside Story, Steel Spirit - Rebell der Pferde

Autor*in
Dietmann, Ulrike
ISBN
978-3-7855-5864-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
299
Verlag
Loewe
Gattung
Ort
Bindlach
Jahr
2006
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Das indianische Waisenmädchen Naheli und der Mustang Steel Spirit sind schicksalhaft verbunden. Einst hatte Naheli das verwaiste Fohlen aufgezogen und wieder in die Freiheit entlassen. Nun muss sie erleben, dass die Pferde eingefangen und verkauft werden. Sie kauft Steel Spirit los und zieht mit ihm in ein Indianerreservat . Dorthin ist auch Tex aus einem Resozialisierungsprogramm auf der Creek Side Ranch geflohen. Er wird Naheli in gefährlichen Situationen helfen.

Beurteilungstext

Der Jugendroman wendet sich an junge Leserinnen und evtl. auch junge Leser, die sich für das heutige Leben der Indianer, das Schicksal der wilden Mustangs, das Leben der Rancher und die Verhältnisse im "neuen" Wilden Westen interessieren. Die Autorin, die selbst als Siebzehnjährige ein Jahr in Wyoming gelebt und die echte Prairie kennen gelernt hat, schildert mit viel Detailwissen ein für europäische Leser durchaus exotisches Land. Die Beschreibungen der Indianer in ihrem Reservat mit ihren immer noch archaischen Bräuchen und Ritualen wirken absolut authentisch. Weitgehend glaubhaft erscheint auch die Heldin, das Indianermädchen Naheli, ihre fast leidenschaftliche Liebe zu dem goldfarbenen Mustang Steel Spirit und ihre Zerrissenheit zwischen zwei Kulturen. Naheli, deren Namen bedeutet: "Die das Volk führt", ist eine Art "Jeanne d`Arc" der Mustangs und soll offensichtlich die von den weißen Amerikanern bedrohte ursprüngliche Natur und deren Ureinwohner repräsentieren. Dass sie allerdings als Zwölfjährige von ihren Pflegeeltern weggelaufen ist und vier Jahre alleine in den Bergen von Wyoming gelebt haben soll, lässt einige Zweifel aufkommen. Andererseits wird das Leben der Menschen auf der Creekside Ranch und das Therapieprogramm für verhaltensgestörte Jugendliche mit viel Einfühlungsvermögen und Sachkenntnis beschrieben. Viel Sensibilität beweist die Autorin auch bei der beginnenden Liebe zwischen Tex und Naheli. Das im wahrsten Sinne des Wortes herangaloppierende Ende wirkt - zumindest auf erwachsene Leser - allerdings etwas befremdlich. Und dass das Indianermädchen so rein zufällig von seiner Herkunft erfährt, und das von einem wegen seines Engagements für Mustangs und seiner Liebe zu einer Indianerin (man ahnt es: Nahelis Mutter) verfemten Mitglieds des Creekside-Clans, erscheint dann doch etwas aufgesetzt. Da ist es geradezu wohltuend, dass es zwischen Tex und Naheli kein Happy-end gibt, und man akzeptiert auch das letzte Kapitel, wenn sich die junge Indianerin für die Unterbringung der Mustangs im Reservatsgelände der Indianer einsetzt.
Und manchmal hätte man sich auch eine etas weniger pathetische Sprache gewünscht.

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Diese Rezension wurde verfasst von bifi.
Veröffentlicht am 01.01.2010