Christo & Jeanne-Claude verhüllen die Welt

Autor*in
Neri, Greg
ISBN
978-3-8489-0219-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Haidle, Elizabeth
Seitenanzahl
48
Verlag
Aladin
Gattung
Bilderbuch
Ort
Hamburg
Jahr
2023
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
didaktisches MaterialFreizeitlektüreKlassenlektüreVorlesen
Preis
24,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das Bilderbuch „Christo & Jeanne-Claude verhüllen die Welt" von Greg Neri und Elizabeth Haidle geschrieben handelt von dem Kennenlernen sowie der Liebesgeschichte der beiden Künstler. Danach handelt das Buch von den Kunstwerken, die sie gemeinsam erschaffen.

Beurteilungstext

Das Kinderbuch „Christo & Jeanne-Claude verhüllen die Welt“ von Greg Neri und Elizabeth Haidle geschrieben ist, laut Empfehlung, für Kinder ab fünf Jahren geeignet. Es zeigt viele kleine versteckte Botschaften, denen Kinder ab fünf Jahren gut folgen können. Meiner Meinung nach wäre das Buch auch für etwas jüngere Kinder geeignet, wenn diese sehr fit sind und innerhalb dieses Kinderbuchs stetig begleitet werden und wenn mit ihnen gewisse Textabschnitte kleinschrittig durchgegangen werden.
Bereits der Titel des Buchs zeigt die außergewöhnlichn Namen der Künstler, die schon das Interesse der Leser wecken könnten. Es wird mit magischen und verzaubernden Wörter gearbeitet, wodurch die Kinder eine besonders gute Vorstellungskraft des Inhalts bereits erlangen könnten.
Auf der Seite eins sowie zwei wird das Haus des französischen Generals gezeigt. Es ist ein sehr großer sowie geräumiger Raum der lichtdurchflutet ist. Bei der Zeichnung wurde sich auf das wesentliche beschränkt und man findet nur kleine Einzelheiten in diesem Bild. Es wird alles sehr geordnet und gut überdacht in diesem Raum, beispielweise liegt der lange ausgerollte rote Teppich bündig zur Türe. Diese Ordnung und Struktur die sich hinter dieser Zeichnung wiederspiegeln sollte, soll wahrscheinlich die Charaktere der Familie des französischen Generals widerspiegeln. Auf der linken Seite des Bilderbuchs befinden sich die beiden Hauptfiguren des Bilderbuchs, die bereits im Titel schon erwähnt werden. Auf der rechten Seite befindet sich das Foto der Jeanne Claude. Ihr Bilderrahmen wird sehr geschmückt dargestellt, mit vielen kleinen Details. Im Gegensatz dazu befindet sich links das Foto von Christo. Der Bilderrahmen ist sehr neutral gehalten und fällt natürlich nicht so ins Auge, wie der von Jeanne – Claude. Dieses Bild könnte die unterschiedlichen Persönlichkeiten der Beiden widerspiegeln. Schauen wir uns nun die rechte Seite im Detail an, befinden sich vorne rechts im Bild die Eltern mit ihrer Tochter Jeanne Claude. Im hinteren Teil des Bildes befindet sich Christo. Er wird in dunklen, fast schon grauen Farben dargestellt und mit einem Schatten versehen. Dies wiederum passt zur ersten Aussage Jeanne Claudes bezüglich Christo. Sie bezeichnet ihn als Straßenkötter.
Auf der Seite drei wird das Kennenlernen der Beiden beschrieben. Dabei wird von dem alten Muster, dass der Mann den ersten Schritt macht, abgelenkt. Jeanne-Claude macht in diesem Bilderbuch den ersten Schritt auf den Mann zu. Sie ist sehr bedacht und wählt natürlich ein Thema aus, bei dem sie weiß, dass Christo sich für dieses Thema interessiert: die Kunst. Wiedermal ein kleiner Appell für den Leser, besonders für die Frauen, den ersten Schritt zu machen. Die positiven Gedanken die Christo mit sich trägt werden widergespiegelt, wodurch der Leser das Gefühl erlangt, der Hauptfigur näher zu sein oder eher gesagt, sich leichter in sie hineinversetzen zu können. Der Autor erzeugt Spannung beim Leser, indem er Jeanne-Claudes Gedanken zudem widerspiegelt „Jemand der Regeln bricht, so wie ich.“
Im unteren Teil des Bildes wird die Vergangenheit von Jeanne-Claude dargestellt, wie sie auf ihren Rollschuhen durch den Louvre fährt. Auf der nächsten Seite erfährt dann der Leser, dass Christo sich gar nicht so für die Kunst, die im Louvre aufgestellt ist, interessiert. Er wollte wahrscheinlich nur hinein, um Jeanne-Claude wiedersehen zu können. Durch diesen Besuch öffnet sich Christo und erzählt, was wirklich Kunst für ihn ist. Dies möchte Christo natürlich Jeanne-Claude zeigen und so machen sie sich auf den Weg zu ihm nach Haus. Die nächste Seite zeigt die Beiden bei Christo zu Hause in einer sehr kleinen Wohnung im siebten Stock, diese wird dunkel dargestellt, was wahrscheinlich den sozialen Unterschied der Beiden darstellen soll. Als Christo voller Stolz Jeanne-Claude seine Kunst präsentiert, wird er dafür von ihr nur belächelt. Jedoch lässt Christo sich davon nicht unterkriegen und bleibt seiner selbst treu. Christo versucht Jeanne Claude doch noch von seiner Art der Kunst zu überzeugen oder eher gesagt, seine Art von Kunst zu erläutern, und regt somit auch den Lesern zum Nachdenken an „Wie oft sehen wir alles für selbstverständlich im Leben“. Wir sehen alles im Leben als selbstverständlich an, benutzen Hunderte von Gegenständen im Alltag, ohne diese genauer zu betrachten, ohne etwas zu hinterfragen. Wir sollten viel mehr Augenmerk auf die kleinen Dinge im Leben legen, die sonst für uns zum Alltag einfach dazu gehören. Als Jeanne-Claude dies dann versteht, rief Christo aus vollem Elan „JA“ (vorher rief er kein einziges Mal im Bilderbuch), welches die Euphorie von ihm darstellen soll. Jeanne-Claude brachte dann ihre eigenen Ideen zu dieser besonderen Art von Kunst ein und somit war es um Beide geschehen. Sie verliebten sich ineinander, welches zwei unterschiedlichen farbige Fäden darstellen, die sich zu einem Herz verbinden.
Auf der nächsten Seite des Bilderbuchs wird das weitere Leben der Beiden gezeigt. Sie heirateten und bekamen ein Kind, welches den Namen „Cyril“ bekam. Ihre finanziell schwierige Lage wird dargestellt, welche sich aber nicht von ihrem glücklichen Leben beeinflussen lässt. Sie machen mit ihrer Kunst weiter und lassen ihr Kind an diesem Prozess mitwirken. Dies spiegelt die enorme Veränderung im Leben von Jeanne-Claude wieder. Vorher lebte sie in einem wahrscheinlich sehr großen und geräumigen Haus mit viel Platz und keinen Geldsorgen. Nun sitzt sie auf wenigen Quadratmetern gemeinsam mit ihrem Mann sowie ihrem Kind, scheint jedoch trotzdem sehr zufrieden zu sein. Hiermit soll wiedermals ein Appell für den Leser geschaffen werden. Es kommt auf die kleinen Dinge im Leben an und nicht auf Reichtum. Sie suchten nach anderen Lösungen, ihre Liebe für Kunst fortsetzen zu können und wurden durch große Rollen Druckerpapier inspiriert. In diese wickelten sie diverse Gegenstände ein. Dies reichte ihnen jedoch nicht, da sie wollten, dass Alle von ihrer Kunst etwas erfuhren. Und somit verhüllten sie immer wieder neue Gebäude in der ganzen Welt, sodass so viele Leute wie möglich dies sahen und sich Gedanken über diese Kunst machten. Und dass, was sie eigentlich erreichen wollten, gelang ihnen, die Menschen veränderten sich durch das Betrachten der Kunst. Ein durchaus gelungenes Projekt für die beiden Künstler.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass dieses Bilderbuch sehr gelungen ist. Es wird die Geschichte von den beiden Künstlern Christo & Jeanne- Claude erzählt und wie sie mit ihrer eigenen Kunst die Mitbürger zum Nachdenken anregt. Ein sehr tolles Bilderbuch, was sich auch die Größeren zu Herzen nehmen sollte und sich die Denkanstöße der Geschichte vielleicht zu Herzen nehmen könnten. „Geld ist nicht Leben, Freiheit ist Leben. Und Kunst ist Freiheit.“
Definitiv eine Kaufempfehlung!

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Diese Rezension wurde verfasst von monimuja; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 23.06.2023