Christmas at Tiffany's

Schlagwörter

• Familie
• Liebe

Teaser

Eine romantische Geschichte, die vorweihnachtliche New-York-Stimmung verbreitet und trotzdem nicht ganz ohne Tiefgang ist.

Beurteilungstext

Ally ist buchstäblich aus dem Nest gefallen. Eigentlich gehört sie zur Upperclass von New York, denn ihr Vater ist ein reicher Unternehmer. Als sie sich jedoch seinen Plänen widersetzt, eine Beziehung mit Tristan einzugehen, wird ihr schnell klar, dass es hier nur um Geschäftsinteressen geht und dass sie ihr bisheriges Leben in einem goldenen Käfig verbracht hat. Auf ihre Weigerung reagiert der Vater mit Unverständnis und Härte, aber Ally hat schlimme Erfahrungen mit Tristan gemacht. Er ist ihr gegenüber sexuell übergriffig geworden. Ihre Mutter ist tot und sie hat niemandem, dem sie sich anvertrauen kann. Also sieht sie für sich nur die Möglichkeit, alle Verbindungen zum alten Umfeld abzubrechen. Plötzlich steht sie nicht mehr als Kundin im Luxusstore von Tiffany's, sondern als Bittstellerin. Ihre Idee, dort ihren Schmuck zu verkaufen, um über die Runden zu kommen, erweist sich als Glücksfall. Sie bekommt ein Jobangebot und gewinnt eine neue Freundin, bei der sie auch Unterschlupf findet. Und als sie auf der Straße mit dem attraktiven und einfühlsamen Parfumeur Lucien zusammenprallt, nimmt ihr Leben ungeahnte Wendungen.

"Christmas at Tiffany's" spielt ein wenig mit der "König Drosselbart"-Thematik. Zwar ist Ally keine hochnäsige Prinzessinnenzicke, sondern von Anfang an eine sympathische junge Frau. Sie muss sich allerdings im Laufe der Handlung eingestehen, wie arrogant und abgekoppelt von der Realität sie ihr bisheriges Leben gelebt hat, ohne zu ahnen, auf welche Werte es wirklich ankommt. Als Leser*in folgt man ihr gern dabei, wie sie es schafft, sich ein neues sinnerfüllteres Leben mit echten Freund*innen aufzubauen und sich auf die Gefühle für Lucien einzulassen.

Dass Tristan sie aufspürt und versucht, das alles zu zerstören, macht das Buch spannend. Themen wie Stalking, Mobbing und sexuelle Übergriffigkeit sind im Buch zwar durchgehend präsent, werden aber in einem gut verträglichen Maß verhandelt, so dass sie einen guten Anlass bieten können, sich damit auseinanderzusetzen, ohne dass es allzu belastend wäre. Das Buch enthält eine Triggerwarnung. Insgesamt ist Allys Geschichte eine gute Mischung aus Romantik, Coming of Age und der typischen New York-Atmosphäre vor Weihnachten mit einem ernsten Hintergrund. - Eine schöne Freizeitlektüre für ältere Teenager*innen.