Christkinds wunderbare Reise

Autor*in
Langreuter, Jutta
ISBN
978-3-401-09305-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Neuendorf, Silvio
Seitenanzahl
30
Verlag
Arena
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Würzburg
Jahr
2009
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Wenn es endlich Weihnachten wird, dann wünschen sich die Kinder auf der Erde auch sehnlichst Schnee herbei. Weil es in den letzten drei Jahren schon nicht schneite, begibt sich das Christkind auf eine Reise nach Island und bittet dort die Kälte, den Regen und den Wind, ihm dabei zu helfen, den Kindern ihren Wunschtraum zu erfüllen. Es möge doch zauberhaft glitzernden, weiß-flockigen Schnee geben.

Beurteilungstext

Diese poetische Bilderbuchgeschichte stimmt so richtig auf Winter, Schnee und Weihnachten ein. Sehr einfühlsam greift die Autorin den Wunsch der Kinder auf, es möge endlich Schnee geben. Das ist nicht nur zu Weihnachten der Fall - da würde es den Erwachsenen wohl noch am liebsten sein. Ein Hauch von Leichtigkeit und Zartheit durchzieht das Buch, so wie die Eigenschaften der Schneeflocken es an sich haben. Diese Weise spiegelt sich in Text und Illustrationen wieder. Voller Spannung verfolgen die Kinder mit, wie sich das Christkind auf die Reise begibt. Sie hören von dem Land Island, erfahren von heißen Quellen und erkennen, dass Schnee aus Regentropfen entsteht. Aber dazu braucht man noch die Kälte, die die Regentropfen gefrieren lässt und den Wind, der die Schneeflocken weiterpustet. Alle drei Wettererscheinungen, hier typisch und vermenschlicht dargestellt, wollen dem Christkind vereint helfen. So kommt es, dass es zu Weihnachten schneit und der Wunschtraum der Kinder sich erfüllt. Die Freude darüber ist in Worten und Bildern deutlich erkennbar.
Trotz des phantastischen Inhaltes ist doch eine logische Abfolge ersichtlich und tatsächliche Naturgesetze sind eingebaut. Frau Langreuter und Herr Neuendorf sind es meiner Meinung nach gelungen, phantastische und tatsächliche Dinge stimmig umzusetzen. Auf der Erde treffen die Menschen ihre weihnachtlichen Vorbereitungen, im Himmel grübeln die Engel über das Ausbleiben des Schnees nach, erfreuen sich aber auch an dem Klang der vielen Glocken. Aber Grübeln hilft nicht weiter, das hat das Christkind längst erkannt und schreitet zur Tat.
Nicht übertrieben überirdisch, aber doch als andersartige Geschöpfe mit menschlichem Körperbau und moderner Kleidung sind diese Himmelswesen dargestellt. Die Engel unterscheiden sich durch ihre großen Flügel von dem hellen, mit strahlendem Lichterschein umgebenen Christkind. Eine besondere Aura geht von ihnen aus und doch für uns vorstellbar. Die zerzausten Weiden, die dürren Birken, die alte klappernde Frau Kälte, der patschnasse und blubbernde Regen, der flatternde und rauschende Wind und der majestätische Albatros sind so einprägsam gekonnt in Szene gesetzt, einfach toll. Die Begleiterscheinungen werden im Bild deutlich. Es lässt sich Vieles entdecken. Schaut doch nur einmal, was der wirbelige Wind so alles mit sich bringt?! Die Versammelten brauchen eine arge Standfestigkeit, diesem Besuch aufzuwarten. Herr Neuendorf versteht sein Handwerk und verdient ein großes Lob. Kein Kitsch, keine unnötigen Verschnörkeleien, und doch anrührende, detailgetreue Bilder erwarten den Betrachter hier. Da sitzt der Herr Regen auf einem Stein, der wie ein Fotoausschnitt wirkt - so echt - , mit tropfender Nase und triefenden Socken, begleitet von Regenwolke und Regenwürmern, das schüttere Haar klebt ihm klitschnass am Kopf, aber die Augen schauen freundlich. Es ist so viel Aussagekraft und Sinn fürs Detail in die Illustrationen gelegt, sehr beachtlich. Es besteht ein harmonisches Zusammenspiel der Farben. Faszinierend finde ich auch die Bodendarstellung von Island, als stünden alle Beteiligten auf Blubberblasenboden.
Text und Illustrationen sind sehr bereichernd für die Kinder. Ein heikles Thema - Christkind, Engel, Wunscherfüllung wird hier verantwortungsvoll und behutsam beschrieben und dargestellt.
Frau Langreuter beschreibt poetisch. Herr Neuendorf vervollkommnet gekonnt durch seinen erzählenden Bildstil.
Ich empfinde dieses Buch als ein sehr stimmiges und gelungenes Gesamtwerk. Erwähnenswert ist auch der geprägte Leineneinband und die Goldfolienprägung auf der Vorderseite. Halt etwas Besonderes!
Ich könnte mir vorstellen, dass beiden Künstlern sicherlich auch ein Buch zum schweren Thema “Tod ” oder “Angst ” oder “Missbrauch ” gelingen könnte. Das gewisse Feeling und Gespür dafür haben sie bewiesen. Viel Erfolg weiterhin!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von T-SW.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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