Charlotte und die Wölfe

Autor*in
ISBN
978-3-446-23317-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Wilson, Henrike
Seitenanzahl
32
Verlag
Hanser
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
München
Jahr
2009
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein großformatiges Buch, das einen kleinen Helden transportiert. Es sind eben nicht "Die Wölfe", diese Gruppe von Halbstarken in der Schafherde, die mutig genug sind, es ist dies fast unscheinbare kleine Schaf Charlotte. Wieder einmal.

Beurteilungstext

Die Gruppe um Wolfi hatte bald ihre Rituale (Wie heißen wir? … Was sind wir? …), sonderte sich ab und war vor allem neidisch auf Charlotte. Wie es so ist mit "Ingroups", sie schießen auch mal übers Ziel hinaus, wollen sich beweisen. Das geht auch schnell auf die Schwachen, und sei es auch der alte Hüte-Hund Charley, den die Gruppe gern einmal vorführt, indem sie sich versteckt.
Als dann allerdings alle (bis auf Charley und der alte Schäfer, beide hatten nicht mehr die besten Ohren) Wolfsgeheul hören, ist das Zittern in der Herde groß. Als aber am Morgen das Wolfsheulen noch immer nicht aufhört, beschließt Charlotte, diesem Lärm auf den Grund zu gehen. Die Herde ist sich einig, dass es das noch nie gegeben hat: Ein Schaf, das nach den Wölfen sieht!? Und Wolfi und seine Gruppe? Die hocken im Gebüsch und zittern.
Charlotte geht mutig immer weiter, sie erklimmt wieder einmal den Zackenfelsen und kann dort die Situation klären. Mutig voran, es wird schon gut gehen. Besser jedenfalls als sich die Ohren zuzuhalten und darauf zu warten, dass jemand anderes etwas mit mir tut. Sie klärt die Situation, hilft einem Wolfs-Nachkommen, und macht noch mehr, sie führt die Bande um Wolfi auch noch vor.

Moral? Erst einmal mutig sein. Dann ist man später noch mutiger. Wenn's schief geht? Davon handeln diese Geschichten nicht. Wenn's gut geht, dann wird man noch mutiger. Anerkennung kommt von ganz allein. Was sagte Schiller im Tell? "Der Starke ist am mächtigsten allein."
Ein tolles Bilderbuch, das bereits auf der Titelseite die Lösung verrät. Eine Charlotte, die mit vier gesunden Beinen (wir sprechen von den Deich-Schafen an der südlichen Nordsee, die alle irgendwie humpeln) den steilen Felsen hinunterspringt und einen kleinen Hund mitträgt, indem sie sein rotes Halsband im Maul hat. Der Kleine schafft dabei die Balance.

Wenn sich Tiere untereinander so vertragen (können), vielleicht können es dann auch die Menschen. Charlotte, bitte, vielleicht hilfst du auch hier ein bisschen.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010