Chandas Krieg

Autor*in
Stratton, Allan
ISBN
978-3-423-78218-0
Übersetzer*in
Brandt, Heike
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
333
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2007
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
7,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Chanda, eine Jugendliche in Afrika, muss nach dem Tod ihrer aidskranken Mutter, ihre beiden jüngeren Geschwister versorgen. Um eine Familienfehde zu bereinigen, fährt sie mit diesen aufs Land zu den Großeltern und Verwandten. Das Schreckliche passiert, die jüngeren Geschwister werden von Rebellen verschleppt und sie müssen als Kindersoldaten fungieren. Mutig und unerschrocken schafft es Chanda sie zu finden und zu retten.

Beurteilungstext

Die Geschichte spielt in einem afrikanischen Land. Chanda, ca. 16 Jahre alte, versorgt ihre jüngere Schwester Iris und den kleinen Bruder Soly. Ihre Mutter ist vor einem halben Jahr an Aids verstorben, scheinbar alleine und ausgestoßen von den Verwandten auf dem Land. Chanda kann ihnen dies nicht verzeihen. Sie lebt mit einer Freundin und deren jüngeren Schwester in der Stadt. Eine ehemalige Freundin der Mutter lebt in der Nachbarschaft mit ihrem Ehemann, Chanda mag sie nicht. Sie selbst verdient etwas Geld durch eine Tätigkeit als Hilfslehrerin in der Schule, ihre Schwester ist eine ihrer Schülerinnen. Durch die große Belastung, Job, Hausarbeit, Sorge um die Geschwister, Alpträume, bricht sie zusammen. Durch Druck der Freundin vertraut sie sich dem Lehrer an, auch der Nachbarin. Sie fährt mit den Geschwistern schließlich, nach langem Zögern, zu den Verwandten aufs Land. Sie hofft die Familienfehde begraden zu können durch diesen Schritt.
Die Großeltern und Verwandten freuen sich sehr auf diesen Besuch. Ein älterer Junge holt die drei Geschwister am Bus ab und führt sie zu den Verwandten zu deren Hütten. Chanda, Iris und Soly werden herzlich aufgenommen.
Chanda besucht auch die Stelle, an der ihre Mutter gestorben ist, alleine, wie ausgesetzt. Über Aids wird nicht gesprochen, aber alle wissen um die Krankheit, und viele Menschen hat sie dahingerafft. Chanda nimmt es ihren Verwandten übel, dass sie sich nicht um ihre Mutter bis zuletzt gekümmert haben.
In der Gegend wird viel gesprochen von den Rebellen, die im nahegelegenen Nationalpark ihre Basisstation haben und von dort immer wieder ausbrechen und Dörfer überfallen, Kinder verschleppen und zu Kindersoldaten rekrutieren. Das Schreckliche geschieht, die Rebellen überfallen das Dorf der Verwandten, Häuser und Hütten werden verbrannt, Menschen getötet, Iris und Solny verschleppt. Chanda ist entsetzt.
Sie beschließt die Rebellen zu verfolgen und ihre Geschwister zu finden. Sie hat ja ihrer Mutter das Versprechen gegen gut für sie zu sorgen. Und sie ist genauso eigensinnig und entschlossen wie ihre Mutter. Also zieht sie los. Der ältere Junge, den sie heiraten soll, so der Beschluss der Verwandten - was auf erbitterten Widerstand von Chanda stößt - kommt mit ihr. Dieser Nelson kennt sich nicht nur in der Gegend aus, ist ein begnadeter Spurenleser, zudem ist auch sein kleiner Bruder von den Rebellen verschleppt worden. So ziehen sie gemeinsam los. Die mühsame Suche ist abenteuerlich. Sie sind aber erfolgreich. Durch einen Trick gelingt es ihnen den Anführer der Rebellen zu töten und seine Gefolgschaft in die Flucht zu schlagen. Die kleinen Geschwister werden gerettet. Aber die Folgen dessen, was diese in ihrer “Gefangenschaft” erlebt haben sind erheblich. Sie sind traumatisiert, Chanda fühlt sich hilflos gegenüber ihrer Distanziertheit und Sprachlosigkeit. Mit Hilfe von freiem Malen schaffen es Iris und Solny das Unaussprechliche sichtbar zu machen.
Chanda ist eine mutige, unerschrockene und entschlossene Jugendliche. Sie zeigt, dass es möglich ist über die schlimme Krankheit Aids zu sprechen und sich Gewaltherrschaft zu widersetzen. Nelson besucht sie, als sie mit ihren Geschwistern wieder in der Stadt lebt. Sie gehen noch vorsichtig miteinander um , aber die gegenseitige Zuneigung ist da. Chanda jedoch hat Ziele, die sie erreichen will: einen Schulabschuss zu machen und zu studieren.

Ein Roman, der nahe geht. Diesen sollten viele Jugendliche lesen. Er ermutigt zum Hinsehen, Dinge nicht einfach sein lassen, sondern sich Einmischen, Handeln.
Das Buch ist spannend geschrieben, leicht verständlich, gut lesbar. Zu dem Roman kann man Unterrichtsmaterialien für die Klassen 8-10 im Internet finden zum Runterladen. Das Buch ist die Folge eines weiteren Romans des Autors: “Worüber keiner spricht”. Sicherlich ist es sinnvoll auch dieses Buch zu lesen, in dem es mehr um die kranke Mutter und um den Umgang mit Aids geht.
Auf jeden Fall ein empfehlenswertes Buch.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Te.
Veröffentlicht am 01.01.2010

Weitere Rezensionen zu Büchern von Stratton, Allan

Stratton, Allan

Zoe, Grace und der Weg zurück nach Hause

Weiterlesen
Stratton, Allan

Zoe, Grace und der Weg zurück nach Hause

Weiterlesen
Stratton, Allan

Zoe, Grace und der Weg zurück nach Hause

Weiterlesen
Stratton, Allan

Zoe, Grace und der Weg zurück nach Hause

Weiterlesen
Stratton, Allan

Zoe, Grace und der Weg zurück nach Hause

Weiterlesen
Stratton, Allan

Dark Dogs

Weiterlesen