Butze-Butze-Bübchen

Autor*in
von, Olfers
ISBN
978-3-480-22770-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Olfers von, Sibylle
Seitenanzahl
32
Verlag
Gattung
BilderbuchLyrikSachliteratur
Ort
Esslingen
Jahr
2011
Lesealter
0-3 Jahre4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
10,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

In diesem Bilderbuchklassiker werden wir mit Reimen von der Alltagsgeschichte eines spitzbübischen Jungen auf herzerfrischende Weise ins Bild gesetzt. Dazu gibt es zauberhafte Bilder von der Autorin und zugleich Illustratorin Frau Sibylle von Olfers.

Beurteilungstext

Es handelt sich hierbei um einen Klassiker aus dem anfänglichen 19. Jahrhundert. Das spiegelt sich in den Versen, der Wortwahl und auch in den Bildern wieder. Für Nostalgiker eine liebenswerte Bilderbuchlektüre. Die Autorin und zugleich auch Illustratorin hat in den vierzeiligen Versen den Alltag eines spitzbübischen Jungen beschrieben. Das Butze-Butze-Bübchen wird von der Sonne beschienen und erfreut sich daran, es fängt Fischchen im Siebchen im pitsche nassen Wasser, es gräbt ein Grübchen und steckt ein Böhnchen rein, es kramt in Mutters Schubkästen und sorgt für Unordnung u.s.w. . Etliche Dinge, die auch ein Kind in jetziger Zeit so erleben könnte und kann. Bei Verfehlungen wird allerdings mit der Rute bestraft, eine gängige Strafmaßnahme des Jahrhunderts. Das erschreckte die Kinder beim Vorlesen. Da wir eine religiöse Einrichtung sind, war ihnen der Abendgruß mit dem Gedanken, dass Englein wachen nicht fremd. Aber bei Unchristen wird auch das Fragen aufwerfen.
Die Substantive werden verniedlicht und mit einem “chen” versehen. So heißt es: Abendsüppchen, Zuckerdiebchen, Wippchen, Mütterchen, Rübchen u.s.w. . Ansonsten sind die Verse verständlich und leicht zu merken.
Während übermäßig linksseitig der Vers steht und von farblosen Zeichnungen umgeben ist, die zum Inhalt passen, sehen wir rechtsseitig den Vers in seiner Aussagekraft farbenfroh dargestellt. Dabei ist auf dieser Seite immer das Bübchen in Aktion zu sehen. Beispielsweise wie es den Inhalt aus Mutters Schubladen zieht oder wie es im nassen Wasser steht und im Sieb Fische fängt... . Das Bübchen ist ein kleiner, knuffiger Wonneproppen mit Goldlöckchen und kurzen Hosen, wie man sie zu der Zeit trug - im Winter mit Strümpfen an Strumpfbändern darunter. Die Illustrationen haben auch eine Art Jugendstilcharakter. So ist zum Beispiel das Bohnenbild so asymmetrisch aufgeteilt und ein Rahmen aus Bohnenranken geschaffen, in dem der Junge seine Aktion ausführt. Oder das Bübchen wird beim Äpfel sammeln von zwei Bäumen eingerahmt und beim Möhrenfüttern steht er inmitten zweier übergroßer Möhren. Dabei malt die Künstlerin sehr bizarr und feingliedrig. Man betrachte einmal die anmutenden Gesichterchen der Englein. Teils in einem Nass in Nassauftrag, mit feinen Linien begrenzt, bezaubern die Bilder auf ihre eigene Art und Weise und versprühen ihren nostalgischen Charme. Es gibt viel zu entdecken! Bilder und Texte ergeben eine Einheit. Frau Sibylle von Olfers verdient zu Recht einen festen Platz innerhalb der Jugendstil-Buchkunst.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von SW.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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