Busfahrt ins Ungewisse

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Teaser

Das Ungewöhnlichste zuerst: Das Buch ist "von hinten nach vorn" zu blättern, also so, wie es die iranische Schrift auch macht, die parallel zur deutschen auf den Doppelseiten in die Bilder gedruckt ist. Aber auch das Thema (Sind wir auf der Busfahrt zur Hölle oder zum Himmel?) wie die Illustrationen sind "anders".

Beurteilungstext

In der griechischen Mythologie ist es der Fährmann Charon, der die Toten über den Styx in das Reich des Hades geleitet. Hier übergibt der alte Busfahrer seine Aufgabe an einen jungen Mann, der noch gar nicht recht weiß, was ihn erwartet. Im Bus sitzen schon die Passagiere und warten auf ihren "Fährmann", wohl wissend, dass er an der Wegegabelung in Richtung Hölle abbiegen muss. Jeder der Mitfahrer ist in einen Autounfall mit Todesfolge verstrickt und hat eingesehen, dass er Schuld auf sich geladen und das Paradies nicht verdient hat. Dann muss der junge Busfahrer (sich) entscheiden.

Die Bilder sind bewusst "naiv" gehalten, fast so, als hätte sie ein Kindergartenkind gezeichnet. Die Konturen sind wie bei Bildern aus Wachsschichten auf Papier hell heraus gekratzt, wobei große Flächen die Doppelseiten je strukturieren. Gras und roter Himmel, Rot und Orange zu blauem Fluss. Die Geschichte des Unfalls wird während der Geständnisse der Mitfahrer sehr farbig nachgespielt und nicht nur Komplementärkontraste genutzt. Es dauert eine Zeit, bis man sich in die Bilder eingeschaut hat, aber die Geduld wird belohnt.

Ein schönes und ungewöhnliches Buch aus einer uns sehr fremden Welt, die uns beim Zuhören und Anschauen immer vertrauter wird.