Burn. Die Welt brennt wie Feuer

Schlagwörter

• Gewalt
• Rassismus
• Streit/Konflikt

Teaser

1957: An der Grenze zwischen den USA und Kanada lebt Sarah auf einer kleinen Farm zusammen mit ihrem Vater. Sie erlebt den alltäglichen Rassismus, ihre verstorbene Mutter war eine Farbige. Das Leben ändert sich radikal, als ihr Vater zum Roden einen Drachen anstellt, Sarah laut einer Prophezeiung ihre Welt retten wird und dies natürlich verhindert werden soll.

Beurteilungstext

Drachen anzuheuern ist illegal, aber preisgünstig. Sie haben keinen guten Ruf, man hält sich besser von ihnen fern. Kasimir ist aber ein besonderer Drache, er spricht mit Sarah, gehört als blauer Drache zu den sogenannten russischen Drachen, und dies in der Zeit des Kalten Krieges. Malcolm ist ein junger, gut trainierter Attentäter, ausgesandt und ausgebildet von der Sekte der Drachengläubigen, die offiziell einen Krieg unter den Menschen verhindern wollen, deren Anführerin aber ganz andere Ziele verfolgt. Er soll Sarah töten.

Aber natürlich ist nichts so einfach wie geplant. Malcolm verliebt sich unterwegs in einen Jungen, entdeckt, dass die Sektenführerin ihre ganz eigenen Pläne hat und wechselt in der Parallelwelt die Seiten. Außerdem ist eine Prophezeiung so viel wert wie ihre korrekte Auslegung; das wird später vielen Beteiligten bewusst. Zweimal kommt es zum blutigen Kampf: einmal in dieser Welt, einmal in der Parallelwelt, in der die Sektiererin als Drache mit allen Mitteln, die ihr zur Verfügung stehen, die absolute Herrschaft gewinnen will. Freude an der Vernichtung und Machtdemonstration stehen bei ihr neben Wut und Selbstüberschätzung.

In dieser Parallelwelt trifft eine andere Version von Sarah ihre verstorbene Mutter wieder, aber leider auch den rassistischen Deputy, der den Menschen das Leben schwer macht. Außerdem trifft Sarah dort ihren Freund wieder, aber nur sie erinnert sich an das Leben in der anderen Welt. In der Parallelwelt nimmt der Drache Kasimir eine menschliche Gestalt an, ist aber, wie viele Menschen auch, innerlich ein Drache.

Diese Fantasy-Erzählung beschäftigt sich mit der Frage, wie man das Böse bekämpfen kann, greift die Themen Homosexualität, Rassismus, Machtgier und Machtmissbrauch sowie Liebe auf. Erzählt wird die Geschichte in unterschiedlichen Erzählsträngen. Mal steht Sarah im Mittelpunkt, mal Malcolm, mal das FBI, das Malcolm jagt, mal die Sektenführerin, bevor und nachdem sie zum Drachen wird.

Die historische Verortung verwirrt, auch die Variationen des Erzählerverhaltens des Romans sind zunächst gewöhnungsbedürftig. Die eingesetzte sinnlose Gewalt zur Erreichung der Ziele der Protagonist*innen führt zu Millionen Toten und großer Zerstörung in der Parallelwelt. Gegen einen absoluten Zerstörungswillen helfen, so zeigt das Buch, eher Klugheit als das Militär.