Büchermenschen. Wie ein Buch entsteht

Autor*in
Vernet, Stéphanie
ISBN
978-3-7913-7548-9
Übersetzer*in
Hartz, Cornelius
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
de Cussac, Camille
Seitenanzahl
48
Verlag
Prestel
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
München
Jahr
2023
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Büchereididaktisches MaterialFreizeitlektüre
Preis
24,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Was und vor allem wen braucht es, damit Bücher entstehen und wir sie schließlich lesen können? Büchermenschen!
Neun Berufs- und Tätigkeitsfelder rund um das Buch werden in diesem Sachbuch vorgestellt und erläutert.

Beurteilungstext

Das Problem mit Sachbüchern ist, aus meiner Sicht gesprochen, dass diese häufig an Informations- und Textüberfrachtung leiden aus dem Anspruch heraus, ein Themengebiet möglichst umfassend darzustellen. Dies geht oft mit kleiner Schriftgröße, langen Texten und wenig leserInnenfreundlicher Textgliederung einher.

Wie sieht das nun beim vorliegenden Buch aus? Dazu später, denn unter den genannten Aspekten kann „Büchermenschen. Wie ein Buch entsteht“ auch nur bedingt Pluspunkte sammeln. Bevor aber die Meckerei kommt, ist festzustellen, was alles gelingt.
Der Klappentext verspricht ein Eintauchen in den spannenden Alltag von Büchermenschen mit der Chance, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.
Dieses Versprechen wird eingelöst, nachdem die LeserInnen persönlich in einem Vorwort von einem Autor angesprochen werden. Mit der Tätigkeit von AutorInnen beginnt es dann auch und setzt sich fort mit dem Lektorat, der Illustration, der Gestaltung, der Distribution, dem Druck, dem Verkauf, der Literaturkritik und dem Bibliothekswesen.
Jedem Berufsfeld sind zwei Doppelseiten gewidmet, die zum größten Teil von Illustrationen eingenommen werden. Und in der Tat, das Buch lässt nicht nur durch die Texte, sondern auch durch die Bildgestaltung visuell in die jeweiligen Arbeitswelten und -prozesse eintreten.
Die Texte versammeln grundlegende Fakten, die auf der jeweils zweiten Doppelseiten um Wissenswertes und Erstaunliches ergänzt werden. Die Illustrationen beziehen sich in der Umsetzung immer wieder auf Informationen aus den Texten. So taucht man im wahrsten Sinne des Wortes tatsächlich ein in die (Arbeits)Welt rund um Bücher. Das ist informativ, kurzweilig und interessant und widmet zum Schluss sogar noch den Lesenden eine Betrachtung. Auch ich konnte einiges lernen, z. B. was eine Schweizer Bindung oder eine Grammatur ist. Die Begeisterung für die Umsetzung insgesamt ist bei mir so groß, dass die gar nicht unbedeutenden Kritikpunkte bei einer abschließenden Betrachtung ausgeglichen werden:
• Natürlich ist die Schrift wieder viel zu klein. Das wird bei den zusätzlichen Informationen im Einband sogar noch auf die Spitze getrieben – Brillen oder Lupen helfen.
• Die einzelnen Berufe werden überwiegend abwechselnd in der männlichen oder weiblichen Form bezeichnet (der Autor, die Lektorin, die Illustratorin, der Gestalter). Diese Art des Genderkonzepts finde ich nicht ausreichend, falls es denn überhaupt ein Konzept ist, das zudem verwirrt.
• Die Illustrationen sind eine optimale Umsetzung und Ergänzung hinsichtlich der Texte, gefallen mir mit den schablonenhaften Figuren in gewöhnungsbedürftigen Farben allerdings nicht.

Fazit:
Würde ich das Buch verschenken? Das würde ich.
Würde ich es für die Schulbibliothek oder für den Gebrauch im Unterricht anschaffen? Unbedingt.
Halte ich das vorliegende Buch für einen gewinnbringenden Beitrag zur Information über Berufsfelder rund um Bücher? Definitiv.
Halte ich das Buch für empfehlenswert? Auf jeden Fall – nur die Kritikpunkte gehen zu Lasten einer potenziellen Bewertung mit 3 Sternen.

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Diese Rezension wurde verfasst von LB13; Landesstelle: Berlin.
Veröffentlicht am 22.12.2023