Buddha. Nirwana

Schlagwörter

• Abenteuer
• Philosophie
• Religion

Teaser

Der Abschlussband des zehnteiligen Epos über das Leben und Wirken des historischen Buddhas ist geprägt von alten Feindschaften und kriegerischen Auseinandersetzungen. Tod und Sterben sind die vordergründigen Themen und Motive dieser letzten Reise. Einerseits führt der Prinz von Kosala den Untergang des Volkes der Shakya herbei – andererseits greifen die Neider Buddhas zu immer drastischeren Maßnahmen.

Beurteilungstext

Auch im letzten Teil der 10-bändigen „BUDDHA“-Biographie widmet sich Osamu Tezuka voller Fabulierlust dem Leben (und diesmal auch Sterben) des Begründers des Buddhismus und entführt den Leser in ein historisches Indien des Umbruchs. Ebenso humorvoll wie kritisch-reflektiert erzählt der Großmeister des Manga die abenteuerliche Geschichte des Fürstensohns Siddhartha Gautama, der vor ca. 2500 Jahren aus seiner religiösen und sozialen Tradition ausbrach und zum Erleuchteten wurde.

Der vorliegende Abschlussband wurde ursprünglich bereits zu Beginn des Jahres 1983 in Japan veröffentlicht. Erst 30 Jahre später erscheint er nun auf Deutsch. Durch die Zusammenarbeit des Carlsen Verlages mit dem Übersetzter John Schmitt-Weigand ist nun die auch die zehnte Ausgabe auf den Markt gebracht.

Wie seine neun Vorgänger ist auch der zehnte „BUDDHA“ Teil eines finsteren, komplexen und vielschichtigen Dramas. Politisch-soziologische, mythisch-religiöse und philosophisch-ethische Dimensionen der historischen Biographie des Erleuchteten werden geschickt ineinander verwoben. Insofern ist Tezukas „BUDDHA“ alles andere als romantischer Mythos oder religiöse Erbauungsliteratur. Ganz im Gegenteil ist er über weite Strecken soziologische und psychologische Studie. Über zwanzig Figuren aus den vier (Haupt-)Kasten des Hinduismus tragen die komplexe, den gesamten Subkontinent umfassende Handlung der voluminösen Erzählung.

In Osamu Tezukas Bilder wechseln starke (mangaspezifische) Stilisierungen und Detailrealismus einander ab. Die Handlung schreitet meist im rasenden Tempo voran und wird lediglich durch Lehrreden des Buddha oder Perspektivenwechsel in einzelnen ausgewählten Sequenzen unterbrochen. Merkwürdig ist nur, dass ausgerechnet im Abschlussband das besondere Highlight aller bisherigen Ausgaben fehlt: Die Farbige Kolorierung des inhaltlichen Höhepunkts auf hochwertigem Glanzpapier. Nichtsdestotrotz ist auch Band 10 wieder ein Comic-Highlight und ein absolutes Muss für jeden Comic-Liebhaber. Es bleibt lediglich die wehmütige Gewissheit, dass es keinen elften Band geben wird und das „traurige Ende der Reise“ auch für den Leser erreicht ist, zumindest was den Buddhismus im Comicformat betrifft. Es sei denn man würde – ganz im Sinne des Buddhismus – die Lektüre wieder von vorne beginnen...