Bruno - Der Junge mit den grünen Haaren

Autor*in
Becker, Ben
ISBN
978-3-499-21503-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Swoboda, Annette
Seitenanzahl
39
Verlag
Rowohlt
Gattung
Ort
Reinbek
Jahr
2009
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
9,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein achtjähriger Bub lässt sich in der Schule lieber als Klobürste bezeichnen, statt sich die Haare zu waschen. Die grüne Seife seiner Oma sorgt eines Tages, fast auf zauberhafte Weise, dass seine Haare nicht nur sauber werden, sondern grün. Die Hersteller der Seife machen daraus eine Werbekampagne. Aber Bruno, so heißt der Bub, ist am Ende froh, doch nicht berühmt zu werden, sondern alles nur geträumt zu haben.

Beurteilungstext

Ein achtjähriger Bub lässt sich in der Schule lieber als Klobürste bezeichnen, statt sich die Haare zu waschen. Die grüne Seife seiner Oma sorgt eines Tages - fast auf zauberhafte Weise - dafür, dass seine Haare nicht nur sauber werden, sondern grün. Die Hersteller der Seife machen daraus eine Werbekampagne. Aber Bruno, so heißt der Bub, ist am Ende froh, doch nicht berühmt zu werden, sondern alles nur geträumt zu haben.


Um mit dem Besten zu beginnen: ein toller Titel, großartige humorvolle textunterstützende Illustrationen in Farben, die das GRÜN besonders betonen - alles zusammen ergibt einen furiosen Auftakt in eine Erzählung in einfacher, bildhafter Sprache, die sich um den selbstbewussten, die Details seiner Umgebung genau wahrnehmenden achtjährigen Bruno dreht. Bruno verweigert trotzig ein ganzes Jahr, sich die Haare zu waschen. Mit Erfolg. Und wie es in der Wirklichkeit wohl nie stattfinden würde.

Eines Tages wäscht er sie sich doch. Schuld ist ein "riesiges, giftgrünes, wunderschönes Stück Seife...: grün wie ein Frosch und durchsichtig wie die schönste Murmel, die er jemals besessen hatte. Bruno war verzaubert." Nach einem Bad in "herrlich blubberndem Badeschaum" waren seine Haare grün und Bruno fand es toll.

Im Autorenporträt zu Ben Beckers erstem Kinderbuch heißt es: "An seine Kinderzeit kann Ben Becker sich noch gut erinnern, denn genau wie Bruno hatte er schon immer einen eigenen Kopf". Der EIGENE KOPF, der für die Entwicklung wichtig ist, das ist es wohl, was der Autor irgendwie witzig und kindgerecht rüberbringen will. Es gelingt nur zum Teil. Er kann sich nämlich nicht wirklich entscheiden, was im Fortgang der Geschichte für die jungen LeserInnen von 6-8 Jahren von nachhaltiger, vielleicht bedenkenswerter Bedeutung sein soll. Zu sehr spielt er mit verschiedenen Stilelementen aus märchenhaften und realitätsbezogenen Darstellungsweisen. Und zu wenig klar wird, wie die Hauptfigur BRUNO sich als Trotzkopf fühlt, außer, dass ihm am Schluss der Geschichte seine Mutter zu seiner eigenen Erleichterung klar macht, alles sei nur geträumt gewesen und er dann darüber erleichtert lachen musste.

Zwischendrin war er stolz, sich die Haare gewaschen zu haben, genoss eine gewisse Berühmtheit, weil er Mittelpunkt einer Werbekampagne für Seife war, und er hatte auch mal kurz darüber nachgedacht, "wie es wohl wäre, wenn auf einmal alle kleinen Jungs grüne Haare hätten". Und ..... "die Plakatwände, auf denen er abgebildet war, machten ihm plötzlich Angst." Warum, das erzählt das Buch nicht. Stattdessen gibt es einen Schluss nach dem Schluss.
Mit der Erleichterung, alles nur geträumt gehabt zu haben, gab sich Bruno letztendlich doch nicht zufrieden. Vor dem Gang in die Schule "guckte er sicherheitshalber doch noch einmal unter das Bett...und dort lag tatsächlich die Seifenschachtel... Komisch, dachte Bruno, manchmal werden Träume wahr. Aber das blieb sein Geheimnis, und zwar so lange, bis...na ihr wisst schon: ...bis Gras über die Sache gewachsen ist."

Der Autor meint hier wohl, bis das nächste Buch über Bruno erscheint. Denn auf der allerletzten Seite heißt es: "Brunos grasgrüne Abenteuer gehen weiter. Freut euch auf den nächsten Band!"

Ob Kindern Brunos erstes und mögliche weitere Abenteuer gefallen, wird sich herausstellen. Die zauberhafte und gleichzeitig angemessen freche Bebilderung könnte vieles dazu beitragen. Wirklich gelungen ist die Konstruktion der Geschichte aber nicht, auch wenn der Satz von Brunos Mutter "Aber nein, kleiner Mann, du bist nicht berühmt, nur einzigartig, und das reicht!", eine Aussage ist, die vielen Kindern, die heutzutage gerne Superstar werden wollen, gut tun und damit erden würde.
Alles in allem ist das Buch empfehlenswert, aber nur eingeschränkt. Bis Gras über diese Rezension gewachsen ist und der Autor sich beim nächsten Band noch mehr Mühe gibt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von nb.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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