Broken - Der Moment, in dem du fällst

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Teaser

Mathéos Leben scheint perfekt: Er ist beliebt, talentierter Turmspringer und hat in Lola seine große Liebe gefunden. Dann passiert etwas so Schreckliches, dass sein Leben abzustürzen droht. Mathéo wurde brutal vergewaltigt.
Seine Liebe zu Lola, sein Sport, seine Eltern, seine Freunde: keiner kann ihm Halt geben, denn er kennt seinen Vergewaltiger.

Beurteilungstext

Die Autorin Tabitha Suzuma packt den Leser mit hochemotionalem Stoff. Eine brutale Vergewaltigung nimmt jeden gedanklichen Raum des 17-jährigen Mathéo ein.
Selbst Lola schafft es lange nicht, ihn aufzufangen und bei der Polizei Anzeige zu erstatten. Zur Vergewaltigung kommen der Vertrauensverlust und damit der Verlust seines Selbstwerts. Bis zum Drama steht Mathéo als Turmspringer auf sicherem Terrain, er wird für die Olympischen Spiele nominiert und die Liebe zu Lola gibt ihm Sinn und Halt. Das harte Training, der Druck, den seine ehrgeizigen Eltern ausüben, alles scheint sinnvoll.
Im Prolog ist der Leser dem verwirrten Jugendlichen ganz nah, versucht, wie er, die Gegebenheiten zu verstehen. Allmählich setzt er die Puzzleteile zur Katastrophe zusammen und die Erkenntnis lässt ihn entsetzt abdriften.
Die Handlung nimmt Fahrt auf, es liest sich flüssig, man leidet mit, versteht einerseits seine Aggression und andererseits seine Freunde Hugo und Isabel. Lola bleibt ihm nahe und gleichzeitig stößt er sie von sich. Sein Ekel und seine Abscheu vor sich selbst überträgt er hoffnungslos.
Der Autorin gelingt die Balance zwischen Emotionalität und Kitsch, sie zeichnet alle Figuren sehr sorgsam in ihren Ängsten und in ihrer Entwicklung. Mitunter ist es schwer auszuhalten, zu genau sind die Beschreibungen.
Igor Strawinskys Zeilen: Schuld kann nicht ausgelöscht, sie kann nur vergeben werden, stehen zu Beginn und bleiben auf 382 Seiten immer Im Kopf. Das, was Mathéo angetan wurde, wird sein weiteres Leben nicht zerstören, aber immer als Schatten in seiner Seele bleiben. Er schafft es, sich von der Klammer zu befreien und entlässt den Leser aufatmend. Der Epilog führt den Leser zurück zu Strawinskys Zitat vom Anfang und bleibt noch einige Zeit im Gedächtnis
Der Klapptext macht neugierig und hilft, die Spannung lange zu halten. Auch das Cover weist glücklicherweise nicht auf die Tat hin. Die Enthüllung des Täters ist für alle ein Schock, auch für den Leser.
Mit diesem Roman beweist die Autorin Tabitha Suzuma nach "Forbidden" ihre erzählerische Kraft für harte Themen.
Zu empfehlen für Jugendliche ab 16 Jahren.