Brennendes Wasser

Autor*in
Erler, Lukas
ISBN
978-3-401-51273-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
272
Verlag
Arena
Gattung
Taschenbuch
Ort
Würzburg
Jahr
2023
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüre
Preis
14,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Just als Josh, Caro und Speedy den alten Matthis in seinem baufälligen Haus beobachten, kommt dort überraschend eine Flamme aus dem Wasserhahn. Sekundenbruchteile später zerstört eine gewaltige Explosion das Anwesen. Ob die Probebohrungen, die für ein mögliches Fracking gemacht wurden, als Ursache infrage kommen? Plötzlich schweben die drei in Lebensgefahr; denn das, was sie gesehen haben, könnte einem amerikanischen Energiekonzern ein äußerst lukratives Geschäft verhageln.

Beurteilungstext

Lukas Erlers Öko-Krimi „Brennendes Wasser“ ist bereits 2014 erschienen, liegt jetzt aber als Neuauflage vor. Die zugrunde liegende Thematik ist weiterhin aktuell und brisant.
Als wichtigste Schauplätze dienen der fiktive norddeutsche Ort Kantheim irgendwo am Rand der Heide sowie das U.S.-amerikanische Denver, Colorado. Ein entsprechender Ortswechsel bedeutet zumeist auch einen Wechsel von zwei zunächst unabhängig erscheinenden, später aber miteinander verwobenen Erzählsträngen. Der Wechsel wird häufig auch durch stark spannungssteigernde Cliffhanger markiert.
Im Plot geht es um einen amerikanischen Energiekonzern, der bei der Gewinnung von Öl und Gas auf Fracking setzt und dies auch in Norddeutschland tun will. Die teils unabsehbaren, längst noch nicht ausreichend erforschten Auswirkungen dieser Methode, darunter vor allem eine irreversible Verschmutzung des Grundwassers, werden systematisch verschwiegen oder mittels Bestechung und gefälschten Gutachten abgetan. Pech für den Konzern, dass die drei jugendlichen Protagonisten nach und nach erkennen, warum das Haus des alten Matthis in die Luft geflogen ist. Es wird ein typischer „David-gegen-Goliath“-Kampf, den das Energieunternehmen mit allen Mitteln, auch Mord, für sich entscheiden will.
Allerdings bedient sich der Autor dabei allzu vieler Klischees: „typische“ smarte, in geschäftlicher Hinsicht skrupellose Geschäftsleute in teuren Anzügen bei konspirativen Treffen, die vor Falschgutachten und Mord nicht zurückschrecken und selbstverständlich auch die Vorzimmerdame flachlegen. Ein korrupter Polizist gehört ebenso zur Geschichte wie eine überaus nette Krankenschwester als arg ungeduldige Verführerin. Und natürlich auch jugendliche Helden, die einen gefährlichen Killer per simplem Feuerlöscher unschädlich machen.
Das Buch ist trotz derartiger Einschränkungen geeignet für jugendliche Leserinnen und Leser ab 14 Jahren, denen dabei nicht nur die vielfältigen Verstrickungen internationaler Konzerne vermittelt werden. Es geht zudem darum, ihnen zu verdeutlichen, dass ausgefeilte und vermeintlich problemlose Techniken zur Energiegewinnung (und nicht nur diese!) nicht selten mit unüberschaubaren Folgerisiken für eine ganze Region oder gar für die gesamte Welt verbunden sein können. Doch es wird auch gezeigt, dass es mit Zivilcourage und juristischen Mitteln möglich sein kann, auch gegen scheinbar übermächtige Gegner erfolgreich anzugehen.

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Diese Rezension wurde verfasst von Gerd Klingeberg; Landesstelle: Rheinland-Pfalz.
Veröffentlicht am 14.08.2023