Bravo, Avocado!

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Teaser

Ellie hat ihren Geburtstag im Schatten des alten Avocado-Baums gefeiert und ist am nächsten Morgen enttäuscht, dass sie selbst kein bisschen größer geworden ist. Papa zeigt ihr den Kern einer Avocado, der klein ist – aber voller Magie. Dieser magischen Kraft bedarf es, um zu wachsen.

Beurteilungstext

Eine kurze Information sollte den Kindern, die sich mit diesem Bilderbuch beschäftigen, gleich von Beginn an mitgegeben werden: Die dargestellte Geschichte spielt in Israel, der Heimat der Autorin Taltal Levi. Und hier sind Avocados überall gegenwärtig und können direkt vom Baum gepflückt werden. In Deutschland kennen Kinder diese Frucht allenfalls aus dem Supermarkt.

Die kleine Familie des Mädchens Ellie hat so einen großen, alten Avocadobaum im Garten, und hier lässt sich mit Freunden wunderbar Geburtstag feiern. Nun ist Ellie zwar älter, aber kein bisschen größer geworden und ist enttäuscht. Papa zeigt ihr einen Avocadokern, von dem eine „magische Kraft“ ausgeht – dargestellt als feiner Strahlenkranz rund um die Frucht herum. Der Avocadokern bekommt einen sonnigen Platz am Fenster und viel Wasser. Voller Begeisterung erzählt Ellie ihrer Gruppe im Kindergarten von dem magischen Kern. Wieder zu Hause hat sich so deutlich sichtbar nichts ereignet und wütend stößt Ellie den Hocker um, auf dem sich das Glas mit dem Kern befindet. Papa ist zur Stelle und mahnt Geduld an, die Ellie mit kreativen „Einlagen“ - Musik, Tanz und Zauberspiele - direkt im Angesicht der Avocado auszufüllen sucht. Die besondere Magie scheint sich indes intensiv zu entfalten, wenn sie schläft und ihr die Avocado erscheint, wie sie inmitten von farbigen Blüten, Bäumen und Tieren wundervoll zu sprießen beginnt.

Die Aufregung ist groß, als sich eines Morgens tatsächlich ein grünes Blättchen zeigt, und Ellie begleitet das magische Wachsen der Pflanze durch ihre Körperbewegungen, indem sie sich der Sonne entgegen reckt und streckt. Die Avocado braucht bald einen größeren Topf und ein passendes Zimmer. Auch Ellie wächst heran und beschäftigt sich nun mit ganz anderen Dingen. Die Pflanze bleibt an ihrer Seite – auch als sie ein Baum geworden ist, Ellie eine eigene Familie gegründet hat und nun den Geburtstag ihres Sohnes im Schatten des Avocadobaums feiert.

Abschließend wird eine kindgerecht illustrierte Anleitung gegeben, wie eine Avocadopflanze herangezogen werden kann, um den „magischen Moment“ selbst erleben zu können. Einschränkungen gibt es allerdings, die nur sehr klein unten auf der Seite zu finden sind. Da die Heimat der Pflanze Zentral- und Südamerika ist, sollte sie drinnen oder in einem Gewächshaus gehalten werden. Auch auf den umweltschädlichen Transport wird verwiesen. Hier scheint zu weitergehender Information die unterstützende Hilfe eines Erwachsenen angebracht zu sein.

Die Illustrationen sind vielfach über eine Doppelseite hin angelegt und in erdigen Wasserfarben - häufig vor einem bräunlich-gelben Hintergrund - gestaltet und reichern das, was auf der Textebene erzählt wird, auf anschauliche Weise an. Cover, mit Innenseiten und Vorsatzblatt, nehmen das üppige Grün und Wachsen der Pflanze auf. Die Mimik der Figuren ist mit einfachen Mitteln ausdrucksstark wiedergegeben. Besonders eindrucksvoll wirken die Bilder dann, wenn sie die Vorstellungswelt von Ellie mit ihren Träumen und Wünschen in fantasievollen Bildern zeigen.