Brandenburg muss brennen, damit wir grillen können
- Autor*in
- Ludwig, Florian
- ISBN
- 978-3-947106-12-7
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 184
- Verlag
- Satyr
- Gattung
- Erzählung/RomanTaschenbuch
- Ort
- Berlin
- Jahr
- 2018
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 14,00 €
- Bewertung
Teaser
Die Wende lässt im Brandenburgischen etliche Gruppierungen ratlos zurück, dazu gehören auch die Punks Berndte, Oimel und Kati. Sie machen sich auf die Suche nach Orientierungshilfen.
Beurteilungstext
Um es vorweg zu nehmen: der Titel stammt aus einem umgedichteten Gassenhauer der Punkszene. Die Luft brannte und brennt teilweise immer noch in manchen Bezirken der ehemaligen DDR. Um diese Problematik geht es in dem Episoden Roman von Florian Ludwig, der sich selbst gern als linken Altpunk betitelt und hier als Protagonist mit Berndte im Dialog auftritt.
Die Republik hat ihre Kinder entlassen und wirft sie in das Sammelbecken des Kapitalismus, ohne sie das Schwimmen gelehrt zu haben. Sie leben von Hartz IV und in den Tag hinein, verschönen sich denselben und auch die Nacht mit ausschweifenden Trinkgelagen bei fetziger Musik, schwadronieren über alles und nichts und entwickeln Strategien zur Arbeitsvermeidung. An den Wochenenden bevölkern sie die Fußballstadien und -Plätze, auf denen die unteren Clubs der Liga spielen, dort finden sie die Helden, mit denen sie sich identifizieren können. Diese jungen, linken Punks, ebenso ihre Eltern, sehen sich als Opfer eines Systems. Doch irgendwann schwebt tatsächlich die Frage der Veränderung über ihren Köpfen.
Der Autobiografische Ansatz des Autors wird deutlich, Die Sprache ist eindeutig seinem Ursprungsmilieu entnommen und soll vermutlich eine bestimmte Zielgruppe erreichen. Viele witzige, fantasievolle Wortschöpfungen in der direkten Rede bringen den Leser zum Schmunzeln. Die satirische Kritik über die arbeitenden Gesellschaft mutet hingegen aus dem Mund der Arbeitsverweigerer überheblich an und wirkt anbiedernd an die eigene "Klasse". Dramaturgisch und sprachlich ist der Roman keine Offenbarung.