Boris, Babette und lauter Skelette

Autor*in
Esch, Tanja
ISBN
978-3-948690-17-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Esch, Tanja
Seitenanzahl
160
Verlag
Kibitz Verlag
Gattung
Comic
Ort
Hamburg
Jahr
2022
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Freizeitlektüre
Preis
20,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein Kindercomic, der von einer außergewöhnlichen Figur erzählt und dabei zugleich betroffen macht und zu belustigen weiß.

Beurteilungstext

Babette ist kein gewöhnliches Haustier. Einst in einer Tierhandlung gekauft und für einen Hamster gehalten, hörte sie lange Zeit nicht auf zu wachsen. Und dann wird Babette auch noch nachts beim Fernsehen und Flipsessen erwischt. Aber nicht genug: Babette spricht. Wer oder was Babette ist, ist jedoch schwer zu sagen und eigentlich weiß sie das auch selbst nicht. Seite für Seite erfahren Rezipient:innen zwar mehr über Babette. Aufgrund der impliziten Charakterisierung bleibt jedoch vieles im Vagen. Dadurch wird Mitgefühl evoziert und Rezipient:innen können erfahren, wie es sich für Babette anfühlt, sich in dieser Identitätssuche zu befinden. Diesem Prozess kommt entgegen, dass ihre Besitzerin, die 16-jähige Lynette, für ein Jahr nach England geht und Babette an Boris abgibt, der im selben Mehrfamilienhaus wohnt. In der Folge ist Boris redlich darum bemüht, dass es Babette gut geht und dazu ist vor allen Dingen Grusel nötig. Denn Babette liebt Grusel – oder wie sie es selbst ausspricht: „Gruschel“. Letztlich, nachdem Babette und Boris u.a. eine „Gruschelparty“ veranstaltet haben oder Babette Boris vor dem „fieschen Flo“ beschützt hat, findet Babette ein neues Zuhause bei Boris‘ Opa, der genau weiß, wie es sich anfühlt, anders zu sein.

Im Kindercomic „Boris, Babette und lauter Skelette“ erzählt Tanja Esch eine besondere Geschichte über Selbstfindung in fremden Räumen, die zugleich betroffen macht und belustigt. Auf Textebene sticht der witzige Sprachstil der Figur Babette hervor, auf Bildebene die durch reduzierten Stil pointierte Raumsemantik, die die Nebenfiguren implizit zu charakterisieren weiß und weite Imaginationsräume ermöglichen kann. Der reduzierte Bildstil und die engen Bildfolgen laden zu einem rasanten Lesen des Comics ein, den viele wahrscheinlich nicht so schnell weglegen möchten. Sehr zu empfehlen!

Anmerkung

Der Titel ist für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2023 in der Kategorie "Kinderbuch" nominiert.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Sascha Wittmer; Landesstelle: Rheinland-Pfalz.
Veröffentlicht am 05.08.2023

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